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Das Optimale Plus

Natürliche Beschattung durch Balkone.

Seit Juni 2018 ist das Mehrfamilienhaus Sonnenpark Plus in Wetzikon bewohnt. Das Gebäude mit zehn 4,5- und 5,5-Zimmer-Wohnungen erfüllt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz und das Wohnklima.

Das Mehrfamilienhaus Sonnenpark Plus ist optimal auf den Lauf der Sonne abgestimmt. Das Gebäude bildet einen kompakten Körper und ist südseitig mit Photovoltaikelementen, nordseitig mit einer vorvergrauten Holzschalung eingefasst.

Auch das Innere des Hauses überzeugt mit Nachhaltigkeit. So wurden rund 25 Tonnen Lehm verbaut, der als Speichermasse dient. Der Baustoff trägt auch zu einem ausgeglichenen Feuchtehaushalt bei, was trockener Raumluft während Hitze- und Heizperioden entgegenwirkt. Grosse Fensteröffnungen schaffen die Verbindung zwischen Innen- und Aussenraum. Die Balkone erstrecken sich über die gesamte Länge des Hauses. Das Minergie-P-Gebäude nutzt Regenwasser und Eigenstrom. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach und in der Fassade produziert übers Jahr mehr Energie als für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom gebraucht wird. Den Bewohnerinnen und Bewohnern steht zudem ein Elektroauto zur Verfügung, das ebenfalls mit Solarstrom betrieben wird.

KONSTANTE RAUMTEMPERATUREN
Den sommerlichen Wärmeschutz löste das Planungsteam sowohl mit baulichen als auch technischen Massnahmen. Die grossen Fenster an der Südfassade werden bei hohem Sonnenstand im Sommer durch die Balkone natürlich beschattet. Damit wird vermieden, dass die Räume überhitzen. Bei tiefem Sonnenstand im Winter dient die Sonne als willkommener Wärmelieferant. Die Strahlen dringen durch die Fenster, wodurch sich die massiven Böden aufwärmen können. Die Heizung und Kühlung erfolgt über Lehmwände: Anstelle einer Bodenheizung werden die Räume durch eine Wandheizung auf angenehme Raumtemperaturen gebracht. Im Sommer wird kaltes Wasser (Vorlauf 20 Grad, Geocooling über Erdsonde) durch das System geführt. Diese Kühlung kann die Räume auch bei Aussentemperaturen über 30 Grad konstant bei rund 23 Grad halten – bei äusserst geringem Energieverbrauch. Auch bei der Komfortlüftung besteht die Möglichkeit zur Kühlung, da sich die Frischluft über die Erdsonden leicht kühlen lässt. Nebst dem Kühleffekt ist bei dieser Variante auch der Feuchtegehalt in der Luft angenehmer. Als Massnahme des technischen Wärmeschutzes wurde ein KNX-Steuersystem mit Wettersensoren und Fühlern eingebaut. Dieses aktiviert automatisch den als Lamellenstoren ausgebildeten Sonnenschutz, sobald die definierte Raumtemperatur erreicht wird. Auch wenn die Bewohner längere Zeit abwesend sind, kann dadurch vermieden werden, dass sich die Räume zu stark aufheizen.

www.minergie.ch