Moderne Dieselmotoren sind wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und Robustheit im Off-Road-Bereich das wichtigste Antriebsaggregat. Trotz modernster Motorentechnologie hat der Dieselmotor wegen der Partikelemissionen seine Schwachstelle. Der Russ aus Dieselmotoren ist eine Belastung von Umwelt und Gesundheit. Wie kann hier gegengesteuert werden? Antworten bietet Urs Rutschmann von der clean-life umwelttechnik ag.

Haben Verantwortliche von VW schon bei Ihnen angerufen?

Nein, das nicht.

Dann schauen wir uns die Abgase von Dieselmotoren genauer an. Wo herrscht hier Handlungsbedarf?

Da gilt es, sehr genau zu argumentieren. Bei VW geht es in diesem Skandal nicht um ein Dieselpartikelfilterproblem – das ist unsere Kernkompetenz –, sondern um die mangelnde Reduktion von Stickoxiden. Die mangelnde Reduktion sollte durch manipulierte Tests verschleiert werden.

Kommen wir nochmals auf den Handlungsbedarf zurück …

Es geht um die Russpartikel. Sie lösen Krebs aus und müssen reduziert werden. Es geht sowohl um die grossen wie auch kleinen Partikel. Das übliche Verfahren, wie aktuell gemessen wird, verzerrt die Ergebnisse.

Warum?

Im Moment wird die Masse gemessen. Es geht aber heute um die ganz feinen Partikel, die durch die hohen Einspritzdrücke entstehen. Hier herrscht Handlungsbedarf. Wir haben hier eine paradoxe Situation, dass modernere Dieselfahrzeuge mit ihren feineren Partikeln für den Menschen sehr viel gefährlicher sind als frühere dickere Partikel.

Warum setzt man nicht auf andere Antriebssysteme wie den klassischen Otto-Motor oder auch E-Mobilität? Warum ist der Diesel immer noch ein guter Player, wenn es um Mobilität, beispielsweise auf Baustellen, geht?

Der moderne Diesel ist wegen der Knackpunkte Verbrauch, Effizienz oder dem Drehmoment weiter sehr gut dabei. In einigen Jahren wird es einen Wechsel in Richtung E-Mobilität geben. Aber noch sind die Batterien zu schwer, die Reichweite ist zu kurz und das Service- und Ladestellenangebot zu dünn. Auf Baustellen war, ist und wird der Otto-Motor nicht die Lösung sein.

Kommen wir auf Ihr zentrales Produkt zu sprechen. Sie arbeiten mit einem Sintermetallfilter. Wie funktioniert er?

Der Sintermetallfilter, oder anders gesagt das SMF-AR®-System, ist ein kombiniertes Produkt, welches zwischen einem aktiven und einem passiven System pendelt. Wir verwenden Additive plus einen Heizungsmechanismus. Additive werden verwendet, um die Russbrenntemperatur abzusenken und somit dem Filter beim Regenerieren zu helfen. Die Heizung wird über die Logger-Überwachung angesteuert. So gelingt es uns, den Russ zu verbrennen, sprich zu oxidieren.

Von welchen Temperaturen sprechen wir hier?

Durch die Additive gelingt die Verbrennung schon bei 380 Grad. Sonst würde der Russ erst bei 620 Grad verbrennen. Bei kleineren Fahrzeugen, die nicht solch eine Temperatur erreichen, muss man mit solchen Filtersystemen arbeiten.

Da muss ich zusätzlich Hitze erzeugen?

Genau. Nur so bekommen Sie die Schadstoffe weg.

Wie sieht es in der alltäglichen Praxis aus, Wie gehen Sie Reinigungs- und Servicedienstleistungen an?

Der Vorteil des Sintermetallfilters liegt darin, dass man ihn in einer Waschanlage reinigen kann. Voraussetzung ist jedoch eine Spaltanlage. Wir empfehlen einen jährlichen Service, oder alternativ nach tausend Betriebsstunden einen Experten aufzusuchen.

Wo kommt der Filter zum Einsatz?

Prinzipiell in jeden Dieselmotor. Sinn macht es dann, wenn wie gesagt die erforderlichen Temperaturen nicht erreicht werden. Wir haben uns auf die Off-Road-Thematik spezialisiert, da im Strassenbereich Hersteller üblicherweise selbst eine Lösung im Angebot haben. Auch Baumaschinenhersteller haben Lösungen im Angebot, aber eben nicht für alle Modelle. In erster Linie gilt dies für Kleinserien. Bei geringen Stückzahlen kommen wir zum Zug.

Sie arbeiten auch mit einem Überwachungsgerät?

Ja, wir arbeiten seit zwölf Jahren mit einem Anbieter aus der Elektronikbranche. Bei uns wird jeder Filter überwacht. Selbstverständlich sind auch alle Filter geprüft und somit auf der Bafu-Liste zu finden. Wenn etwas nicht funktioniert, geht es darum, schnell die Gründe in Erfahrung zu bringen.

Wie sieht Ihr Markt aus, und wo können Sie Ihre Stärken ausspielen?

Aktuell sind wir eher in einem sinkenden Markt, da Hersteller immer mehr mit eigenen Lösungen kommen. Aber umgekehrt haben wir viele Filter auf dem Markt, und durch unser Serviceangebot können wir uns über mangelnde Arbeit nicht beklagen.

Wie reagieren Sie da strategisch?

Wir suchen neue Produkte, um weiterwachsen zu können.

In welche Richtung geht das?

Das Thema Heizungen wird uns in den nächsten Jahren, was Umwelttechnik betrifft, sicher vor viele Herausforderungen stellen. Nehmen Sie die wieder zunehmenden offenen Kamine oder Schwedenöfen. Dort gibt es, was die Feinpartikelproblematik betrifft, relativ wenige Lösungen auf dem Markt. Bei Partikelreduktionen bei modernen Otto-Motoren haben wir auch noch viel Luft nach oben. Schauen Sie sich die schwarzen Endrohre der sportlichen Autos an. Da ist ein Filter nur eine Frage der Zeit!

SMF-AR®: Filtertechnologie mit Sintermetall
Die clean-life umwelttechnik ag setzt mit dem Sintermetallfilter SMF-AR bei Abgasreinigungssystemen für Dieselmotoren neue Akzente. Der SMF-AR hat aufgrund seiner Konstruktion mit konischen Filterkanälen und der Werkstoffauswahl wesentliche Vorteile gegenüber anderen im Markt angebotenen Dieselpartikelfiltern. Die Filterstandzeit ist zirka 2.5-mal höher als bei herkömmlichen Systemen mit Keramikelementen. Zudem ist er einfach zu reinigen und zu warten. Mit dieser Filtertechnologie ist die Voraussetzung geschaffen, zukünftig Filter bei allen Dieselmotoren von Nutzfahrzeugen, Baumaschinen und stationären Aggregaten einzusetzen. Der SMF-AR® ist sowohl für die Erstausstattung als auch für Retrofit geeignet.

Vorteile des SMF-AR®-Filtermoduls

  • Filterwirkungsgrad 99 Prozent
  • Hohe Filterstandzeiten dank maximaler Aschespeicherfähigkeit
  • Geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand
  • Aktive Regeneration
  • Geeignet für ein breites Spektrum an Abgastemperaturen
  • Optimale An- und Durchströmung
  • Niedriger Abgasgegendruck
  • Modularer, selbsttragender Aufbau
  • Einfache Anpassung an unterschiedliche Bauräume
  • Kostengünstiges Canning
  • Einfaches Recycling