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Der Natur den Boden bereiten

Der Garten bietet nun vielfältige Perspektiven.

In unseren Gärten steckt ein riesiges ökologisches Potenzial. Wenn wir sie nicht nur als Rasenfläche oder Grillplatz nutzen, sondern naturnah bepflanzen und mit Mass pflegen, verwandeln sie sich in einen artenreichen Lebensraum – für einheimische, auch selten gewordene Pflanzenarten, für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere. Naturgärten tragen somit entscheidend zur Biodiversität bei und begünstigen insbesondere auch im urbanen Siedlungsgebiet die ökologische Vernetzung.

Von allein wird aus einem englischen Rasen aber kein bunt blühendes Stückchen Wildnis, jedenfalls nicht in nützlicher Frist. Um einen Naturgarten anzulegen, braucht es neben Geduld in erster Linie Fachwissen, einen Plan und am besten einen erfahrenen Naturgarten-
Profi. Wenn alles zusammenkommt, kann aus einer eintönigen Grünfläche ein vor Energie strotzendes Ökosystem für Mensch, Pflanzen und Tiere werden, wie das folgende Beispiel zeigt.

Artenreiche Wasserlandschaft
Ein sonniger Hanggarten mit Blick auf Bern. Seit die Kinder aus dem Haus waren, hatte die Rasenfläche ausgedient. Die Besitzer wünschten sich stattdessen eine naturnahe Umgestaltung mit viel Lebensraum für Flora und Fauna. Sie engagierten Sara Stolz, deren Gartenbauunternehmen Stolz Naturgarten von Bioterra zertifiziert ist.

Um die Neigung des Geländes aufzufangen, wurden mehrere Ebenen geschaffen. Auf diese Weise fühlt sich auch der Mensch im Garten geborgener. Wo vorher eine leere Fläche war, erstreckt sich heute eine artenreiche Wasserlandschaft. Ein Teich ist nicht nur wertvoller Lebensraum für einheimische Tiere und Blickfang für den Menschen. Eine Wasserfläche ist
auch pflegeleicht, da sie weder gemäht, gejätet noch gegossen werden muss.

Raffinierter Brückenschlag
Der Holzsteg über den Teich beschattet nicht nur einen Teil des Wassers, sondern ermöglicht auch das hautnahe Erleben des Elements. Um alles grosszügiger erscheinen zu lassen, beginnt der Steg bereits an der Terrasse, gesäumt von üppig blühenden Stauden. Sara Stolz ist es wichtig, dass es im Garten Wege zum Wandeln gibt und Sitzplätze, um alles aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.

Hingucker schaffen
Entlang der Grundstücksgrenze, die unterhalb der Wasserlandschaft liegt und rund 90 Quadratmeter einnimmt, blieb die Streuobstwiese erhalten. Durch Neuansaaten konnten einheimische Wildblumen wie Wiesen-Margerite und Wiesen-Flockenblume angesiedelt werden.

Weil manche einheimischen Pflanzen eher unscheinbar sind, wurden dazwischen Pflanzen platziert, die durch ihre dekorative Erscheinung auch aus der Ferne wirken. Mit Schwertlilien oder einem Meer aus Margeriten gewinnt man nebst den Besitzern nämlich auch die Nachbarn für die Naturgartenidee.

www.bioterra.ch