Vulcano Zürich
Direkt beim Bahnhof Zürich-Altstetten: Die drei glänzenden Wohntürme des Vulcano setzen einen markanten Akzent an zentralster Lage.

Die Limmatstadt hat im Westen seit kurzem einen neuen Blickfang: die drei glänzenden, schwarzen Wohntürme des «Vulcano». Sie leiten die Aufmerksamkeit auf das Gebiet um den Bahnhof Zürich-Altstetten, zu dessen Verwandlung von einem Industrie- und Gewerbeareal in eine moderne Wohn- und Arbeitswelt sie selbst beigetragen haben.

Wohnen, einkaufen und flanieren – einst produzierte die Vulcan AG hier ihre Automobile und Motorboote, später der Chemiekonzern BASF Betonzusatzmittel, heute wohnen Menschen auf dem ehemaligen Industrieareal an der Vulkanstrasse. Das spektakuläre Hochhausprojekt «Vulcano» haben die Eigentümerin, die Immobilienanlagegruppe CSA Real Estate Switzerland der Credit Suisse Anlagestiftung, und die Immobilienentwicklerin und Totalunternehmerin Steiner AG gemeinsam realisiert. Die 80 Meter hohen Türme umfassen rund 300 hochwertige Wohnungen und Business-Apartments mit Smarthome-Komfort. Die dreimal 21 Stockwerke erheben sich auf einem durchgängigen fünfstöckigen Sockel. In diesem Sockelriegel sind die meisten öffentlichen Funktionen des Gebäudeensembles untergebracht: ein City-Hotel mit 319 Zimmern samt Gastronomie, Beautysalon und Fitnesscenter sowie verschiedene Geschäfte, Büros und Dienstleistungsangebote. Dabei erfüllt der Hochhauskomplex der Bauherrin die strengen Regeln von MINERGIE-P-ECO® und greenproperty Gold.

Integrative Stararchitektur
Das «Vulcano» geht auf einen Architekturwettbewerb zurück, zu dem auch der französische Stararchitekt Dominique Perrault eingeladen wurde. Die spannende Ausgangssituation, ein Areal ohne städtebauliche Entwicklung, reizte Perrault. Der 65-Jährige ist dafür bekannt, dass er in seine Entwürfe stets auch stadtplanerische Überlegungen miteinbezieht. Perrault setzte sich schliesslich gegen vier andere Architekturbüros durch. Perrault resümiert: «Das Projekt in Zürich-Altstetten hat uns die grossartige Gelegenheit geboten, an der Metamorphose eines ganzen Quartiers mitzuwirken.» Er macht deutlich, dass es vor allem «eine Reaktion auf den Kontext» brauchte. Mit der Idee, den Bestand als strukturierendes Element zu betrachten, entwarf er ein Gebäude, das Architektur und Stadt vereint und eine neue Urbanität mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten schafft. Für die Ausführung vor Ort war IttenBrechbühl aus Zürich verantwortlich.

Smartes Konzept – höchste Standards
Das Konzept mit den drei schlanken Türmen trägt zur Schaffung von attraktivem Wohnraum in Zürich bei. Auf den Wunsch nach Individualität antwortet die Turmarchitektur mit einer Vielzahl von Wohnungstypen für verschiedene Bedürfnisse, vom 1.5-Zimmer-Apartment bis zur 5.5-Zimmer-Maisonette. Alle Wohnungen sind mit einer Smart-Home-Technologie ausgestattet, die über ausgefeilte Funktionen verfügt. Sämtliche Geräte sind untereinander vernetzt und speichern Daten, wie etwa die bevorzugten Werte für Wärme, Wassertemperatur oder Einschaltzeiten. Alle Funktionen für den persönlichen Komfort und die Sicherheit in der Wohnung können auch von den Bewohnern selbst – und auch von überall her – per Smartphone bedient werden. Zu jeder Wohnung gehört ein Tablet mit der entsprechenden App, über die auch die Kommunikation zwischen Vermieter, Mieter und technischem Dienst abläuft. «Mit den digital vernetzten Wohnungen und den exklusiven Zusatzservices sind wir heute mit Vulcano Vorreiter in der Stadt», sagt Andreas Roth, Produktmanager von CSA Real Estate Switzerland.

Wohnen mit allen Annehmlichkeiten
Die Mietenden wissen nicht nur den hohen Ausbaustandard der Wohnungen und die zentrale Lage mit zahlreichen Geschäften in unmittelbarer Nachbarschaft zu schätzen. Sie profitieren ausserdem von der gesamten Hotelinfrastruktur. So können sie den Fitness- und Wellnessbereich mit Rooftop-Sauna zu vergünstigten Konditionen nutzen. Zudem stehen Hoteldienstleistungen wie Raum-, Wäsche- und Putzservice zur Verfügung. Weitere Annehmlichkeiten wie eine elektronische Paket-Box, der Take-away-Service des Hotelrestaurants und der Eventraum sind für Mieter selbstverständlich. In Zukunft kommt auch noch eine Kita dazu.

Auf der Rückseite des «Vulcano» ist ein Raum der Ruhe entstanden. Hier wurden insgesamt etwa 5000 Quadratmeter bepflanzte Grünflächen angelegt. Sie bilden eine neue grüne Lunge für das Quartier und damit einen Kontrapunkt zur belebten Promenade an der Vorderseite. Um deren Lärmemissionen von den Wohnbereichen abzuschirmen, wurden grosse und markante Glasdächer über den zwei offenen Höfen installiert. Speziell gegen die Gleisanlage sind sehr hohe gesetzliche Schallschutzanforderungen einzuhalten. Die Loggias der Wohnungen sind daher auch von den Gleisen abgewandt platziert.

Durchlässig und doch intim
Mit den Glasdächern bildet der Sockelbau einen nach oben abgeschlossenen Stadtraum. Auf dem Dach der vorstehenden Sockelbereiche erstrecken sich weitläufige Aussenzonen, die offen und funktional gehalten sind. Insgesamt verleihen die Anordnung der Baukörper, die Rücksprünge und Durchgänge sowie die Zwischenebene der Terrassen dem Gebäude trotz seiner Dichte eine aussergewöhnliche Offenheit. In formaler Hinsicht spielt die Durchlässigkeit des Gebäudes eine wichtige Rolle. Mit der öffentlichen Erdgeschossnutzung werden die Strassenräume belebt und das Angebot für die Versorgung im Quartier erhöht. Zusammen mit neuen und verbesserten Grünräumen entstehen so wertvolle, attraktive Flächen für die Begegnung und Erholung. Damit folgt das Konzept «Vulcano» auch den Maximen von Bund und Kanton betreffend einer Siedlungsentwicklung nach innen, also dem Ziel der Verdichtung über funktional durchmischte Viertel.

Flexibel angepasst
Ursprünglich war vorgesehen, im fünfgeschossigen Sockelbau des Vulcano mehrheitlich Büroflächen zu realisieren. Aufgrund veränderter Marktbedürfnisse im Bürobereich wurde während der Aushubphase gemeinsam mit der Bauherrin ein neues Konzept geprüft. Schliesslich entschied man sich anstelle eines Bürokomplexes für den Hotelbetrieb mit Restaurant, Spa und Fitnesscenter. Dieser Entscheid in der Startphase der Ausführungsplanung führte dazu, dass Anpassungen im Rohbau nötig wurden. Entsprechend den neuen Vorgaben wurden unter anderem die Geschosshöhen im Sockelbau angepasst. Die ursprünglich geplanten Doppelböden für die grosse Anzahl an elektrischen Leitungen der Büros waren für das Hotel obsolet. Dafür waren Eingriffe bei den sanitären Anlagen nötig, wie Beat Schmid, Gesamtprojektleiter der Steiner AG, ausführt: «Für die Büros hatte es einzelne konzentrierte Nasszellenbereiche. Bei den Hotelzimmern sind diese über das ganze Geschoss verteilt und werden bis ins Untergeschoss geführt.»

Die Kernzone galt es ebenfalls den neuen Bedingungen anzupassen, und auch das Liftkonzept musste abgeändert werden. Alles zusammen hatte Auswirkungen bis auf die Fundamentplatte.

Hochkomplex
Im Unterschied zu herkömmlichen Gebäuden finden beim Hochhausbau mit Mischnutzung viele Arbeitsprozesse gleichzeitig statt. Auf engstem Raum müssen hunderte von Handwerkern und Bauarbeitern in den verschiedensten Gewerken koordiniert werden – und das bei einem stolzen Gebäudevolumen von 184‘811 Kubikmetern. Beim gleichzeitigen Innenausbau von Hotelzimmern und Wohnungen bestand die Herausforderung darin, alle Handwerker aneinander vorbeizubringen. Das führte phasenweise zu Engpässen, man brauchte separate Zugänge – für die drei Türme, das Hotel und die restlichen Räume. Mitunter befanden sich rund 400 Bauarbeiter gleichzeitig im Gebäude. Für den Ausbau der Mietwohnungen wurden sogar spezielle Aussenaufzüge angebracht.

Innovative Vulcano-App
Die Wohnungen und Retailflächen in den drei Wohntürmen wurden ausschliesslich über eine Native-App vermarktet, die eigens für Vulcano entwickelt wurde. Durch die inzwischen preisgekrönte App konnten die Interessenten beispielsweise das Gebäudekonzept, die visualisierten Wohnungen, die unterschiedlichen Grundrisse und 3D-Panoramabilder betrachten. Der intuitive Wohnungsfinder mit laufenden Updates informierte zugleich über die aktuelle Verfügbarkeit sowie über Reservations- und Kontaktmöglichkeiten. «Die Vermarktung ist eine Erfolgsgeschichte», freut sich Andreas Roth. Innert wenigen Monaten haben rund 8000 Interessenten die App heruntergeladen. Bereits vor dem Bezug waren 90% der Wohnungen sowie alle Retail- und Büroflächen vermietet, inzwischen ist Vulcano vollvermietet. Karsten Hell, CEO der Steiner AG, zieht ebenfalls eine äusserst positive Bilanz: «Es ist eine mutige Entscheidung gewesen, das Projekt Vulcano an dieser Stelle zu entwickeln. Doch es hat sich gelohnt.»

www.steiner.ch