© MEVA / Die grossflächige Wandschalung wurde mit dem Sicherheitssystem SecuritBasic kombiniert.

Die Marti AG Zürich erweitert den Spitalkomplex in der Kantonshauptstadt Aarau durch einen umfangreichen Ersatzneubau mithilfe konsequenter BIM-Nutzung. MEVA lieferte die Wandschalung mit Sicherheitssystem sowie vormontierte Schachtbühnen für die Kerne.

Der Krankenhausbau des Kantonsspitals mit einer Fläche von 145 x 120 Metern ist knapp 50 Meter hoch. Er besteht aus zwei gestaffelten Untergeschossen und zehn Obergeschossen plus Technikgeschoss. 472 stationäre Betten, 130 tagesklinische Plätze und 18 OP-Säle werden künftig bereitstehen. Realisiert wird das Spital gemäss dem aktuell höchsten Baustandard Minergie P-ECO. Somit werden hohe Ansprüche an Qualität, Komfort und Energie erfüllt. Nach der Eröffnung 2026 ist der Abbruch der bestehenden Gebäude sowie eine Vergrösserung und Neugestaltung der Parkanlage am Spitalkomplex geplant.

Der Gesamtbau heisst «Dreiklang», da drei Hauptbereiche eine harmonische Einheit bilden. Die Ambulatorien sind direkt an den viergeschossigen Sockel mit Funktionsbereichen angeschlossen. Darüber ruht ein sechsgeschossiger, quadratischer Aufsatz (75 x 75 Meter) für die Bettenstationen.

TABLETS STATT PAPIER
Nach nicht einmal zwei Jahren war der Rohbau fertig. Bis zu 140 Menschen arbeiteten gleichzeitig auf der Baustelle, zwei Ortbetonanlagen lieferten 62’000 Kubikmeter Beton. 9 300 Tonnen Bewehrung und 235’000 Quadratmeter Schalung wurden eingesetzt. Umso erstaunlicher, dass die Baustellenplanung komplett papierlos und über 3-D-Modelle per Building Information Modeling (BIM) erfolgte. 20 Tablets waren auf der Baustelle im Einsatz und so hatten Poliere und Vorarbeiter stets die aktuellen Pläne griffbereit. Als Informations- und Besprechungspunkte dienten fünf auf der Baustelle verteilte «BIM-Plan-Hüsli».

Die Marti-Verantwortlichen zeigten sich begeistert von den Verbesserungen dank BIM bezüglich Effizienz, Genauigkeit und Kommunikation. Das Kantonsspital ist das bislang grösste Projekt des Totalunternehmers Implenia AG, das mit der BIM- 2-Field-Methode umgesetzt ist. Rund 200 Teilmodelle wurden zu einem Gesamtmodell zusammengeführt. MEVA war für die Planung von Wandschalung und Arbeitsbühnen zuständig und hatte einen Zusatzauftrag für die Erstellung aller Schachtwände als BIM-taugliche Modelle. Dies wurde mit dem Partnerunternehmen BIM² umgesetzt.

STARKE SCHALUNG FÜR STARKE WÄNDE
Für den Bau der Wände mit Geschosshöhen von bis zu 5.30 Metern setzte Marti ein Schalungssystem von MEVA ein, das sich bereits in zahlreichen Projekten des namhaften Bauunternehmens bewährte. Die leistungsstarke Wandschalung Mammut 350 mit vollflächiger Frischbetondruckaufnahme von 100 Kilonewton pro Quadratmeter ermöglicht kurze Betonierzeiten bis vier Meter Höhe und schnellen Baufortschritt. Die einfache Einrichtung mit mehreren Eckkonfigurationen für eine Reihe von Grundrissen beschleunigt die Arbeiten ebenfalls.

Die bis zu 8.75 Quadratmeter grossen Schalelemente (350 / 250) wurden mit dem SecuritBasic-Sicherheitssystem mit Arbeitsbühnen kombiniert. Dieses wird einfach mit nur einem Bauteil, der Flanschschraube, an die Mammut-350-Elemente montiert und garantiert mit einer Tragfähigkeit von bis zu 200 Kilogramm pro Quadratmeter durchgängige Sicherheit während der Montage- und Betonierarbeiten.

MIT STÜTZBÖCKEN IM UNTERGRUND
Die Untergeschosse wurden teilweise mit einhäuptiger Wandschalung geplant und ausgeführt – ebenfalls mit Mammut 350. Die sichere Ableitung des Betondrucks über die Schalelemente ins Fundament übernahmen MEVA-Stützböcke STB 450. Sie eignen sich ideal für das Betonieren gegen Erdreich und Baugrubenverbau und nehmen grosse Lasten bei geringen Platzverhältnissen auf. Die STB 450 sind lediglich 2.45 Meter tief, passen auf jeden Lkw, können kompakt gelagert werden und lassen sich per Kran umsetzen oder mit Lenkrollen verfahren.

MASSGESCHNEIDERTE SCHACHTBÜHNEN
Das Bauwerk verfügt über zehn Treppenhaus- und Fahrstuhlkerne. Für die Arbeiten unter komfortablen Bedingungen und höchsten Sicherheitsanforderungen wurden pro Kern zwei bis drei – insgesamt 23 – massgeschneiderte Schachtbühnen verwendet, teilweise mit Nachlaufbühnen. Sie wurden von MEVA geplant und vormontiert an die Baustelle geliefert. Die Treppenhäuser des Dreiklangs erstrahlen ebenso in Sichtbetonqualität wie der Boulevard (Eingangsbereich) und weitere explizite Gebäudebereiche. Mammut 350 ist aufgrund eingezogener Ankerstellen mit einem symmetrischen Anker- und Fugenbild bestens dafür geeignet und wertet das architektonische Gesamtbild auf. Das System ist, wie alle MEVA-Schalungen, serienmässig mit alkus-Vollkunststoffplatten belegt. Diese sind ressourcenschonend zu reinigen, auf der Baustelle zu reparieren und in ihrem langen Lebenszyklus für rund 1 500 Einsätze von hoher Qualität geeignet.

EIGENMATERIAL UND MIETE PLUS
Das Material kam zum überwiegenden Teil aus Marti-eigenem Bestand. Ergänzt wurde es mit Mietmaterial, das von MEVA Schweiz in Seon geliefert wurde. Das Bauunternehmen entschied sich für das Komplettpaket Miete Plus und erhielt damit Kalkulationssicherheit von Anfang an. Denn neben Miete und Logistik sind sämtliche Serviceleistungen wie Reinigung und Reparaturen bereits inklusive.

DATEN UND FAKTEN

  • Projekt: Krankenhaus-Ersatzbau «Dreiklang», Aarau
  • Totalunternehmer: Implenia AG
  • Bauunternehmen: Marti AG, Zürich
  • Bauingenieur: WaltGalmarini AG, Zürich
  • Architektengemeinschaft: Burckhardt + Partner AG, wörner traxler richter

MEVA Schalungs-Systeme AG | Birren 24 | CH-5703 Seon |
Tel. +41 (0) 62 769 71 00 | schweiz@meva.net | www.meva.net/ch