Alesca Audio Fidelity.
Musik gehört für uns zum Alltag. Allerdings ist die Qualität sehr unterschiedlich. Dabei weckt Musik Gefühle in uns. Manchmal animiert sie uns sogar zum Tanzen. Da sollte doch Qualität im Vordergrund stehen. Das Lieblingslied zu Hause wie bei einem Live-Konzert zu erleben, dafür sorgt Alessandro Calo von Alesca Audio Fidelity. PRESTIGE hat mit ihm über seinen Showroom und die darin ausgestellten High-End-Lautsprechern gesprochen. PRESTIGE: Herr Calo, wie würden Sie Ihr Business skizzieren? Alessandro Calo: Nüchtern gesagt vertreibe ich High-End- Audiosysteme. Es wird dann aber schnell auch emotional. Das ist ja das Wesen von guter Musik. Was wir bei Alesca anbieten, ist sozusagen die Formel 1 im Audiosektor. So wie McLaren Racing, Red Bull oder Ferrari versuchen, immer schnellere Autos zu kreieren, reizen wir mit unseren Produkten den Klang eines Lautsprechers bis zum Maximum aus, um das Optimum aus einer Anlage herauszuholen. Auf so einem hohen Niveau bringt die kleinste Veränderung einen Fortschritt oder auch einen Rückschritt. Und was ist dabei das Ziel? Unser Ziel ist es, alle Komponenten einer Anlage so zu kombinieren, dass das Hören zum Erlebnis wird. Dabei kommt es nicht nur auf die Lautsprecher an, sondern auch auf Kabel, Verstärker und die Quelle. Ja, sogar die Racks, auf denen die Elektrokomponenten stehen, sind ausschlaggebend. Und das Auge hört natürlich mit. Optik und Verarbeitung sind ebenso entscheidend wie die Klangqualität. Wir haben daher einen Showroom gebaut, in dem unsere Kunden die Systeme testen und in die High-End-Audio-Welt eintauchen können. Das klingt als wäre es nicht nur ein Job für Sie? Nein, schon seit meiner Jugend bin ich ein sogenannter «High-Ender», immer auf der Suche nach noch besserem audiophilerem Klang. Als ich dann meine erste Wohnung ausstattete, bin ich auf Wilson Audio und D’Agostino, zwei Luxusmarken im Audiosektor, aufmerksam geworden. Ich habe nicht nur meine eigene Wohnung damit vertont, sondern biete diese Marken heute in meinem Sortiment an. Die deutsche Marke Tidal vertreibe ich sogar exklusiv in der Schweiz und Italien. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass mein Hobby auch mein Beruf ist. Das lebt man mit Leib und Seele. Sie sagen selbst, Sie waren 25 Jahre auf der Suche nach dem Gipfel des Machbaren im High-End-Audiosektor. Können Sie sich an den Tag erinnern, an dem Sie fündig wurden? Ich habe in den letzten Jahren sicherlich immer wieder gedacht, jetzt habe ich das Limit erreicht und das Optimum gefunden. Aber die Zeit läuft weiter und es kommen Neuheiten auf den Markt, die das bisher Erlebte in den Schatten stellen. Ein richtiges Ende der Suche gibt es daher nie. Klanglich sind wir HÖRGENUSS – jetzt schon auf einem spitzen Niveau. Während des Baus unseres Showrooms hatte ich Handwerker im Haus, die fragten, ob sie die Anlage mal hören könnten. Natürlich bewerteten sie zum Beispiel nicht die Klangfarbe der Hoch- oder Mitteltöner, aber sie schlossen die Augen und erlebten etwas Besonderes, ein unverfälschtes Musikerlebnis, als stehe das Klavier direkt neben ihnen. Nach der Vorführung staunte die ganze Truppe, dass solch ein realer Klang überhaupt aus einem Lautsprecher kommen kann. Was unterscheidet einen Ihrer Lautsprecher von einem handelsüblichen Gerät? Die verwendeten Materialien und die Entwicklung des Lautsprechers sind entscheidend. Audioanbieter im High-End-Bereich legen viel Energie in die Verarbeitung und Technik des Gehäuses. Nicht umsonst ist so ein Lautsprecher bis zu 300 Kilo schwer. Da steckt einiges drin. Akira, ein Lautsprecher der Marke Tidal, hat zum Beispiel für die Hoch- und Mitteltöne eine Diamantenmembran. Solche Lautsprecher sind optische Kunstwerke und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Für welche Zwecke sind die Lautsprecher geeignet und wer sind Ihre Kunden? Jeder, der gerne Musik hört und auf der Suche nach hoher Qualität ist, ist bei uns richtig. Meist kaufen unsere Kunden die Anlagen für den privaten Gebrauch. Ich sehe solche Systeme aber auch in der Hotellerie. Mit den heutigen Streaming-Diensten könnte ein 5-Sterne-Hotel sich so ein live-ähnliches Konzert in seine Lounge holen. Wie viele Lautsprecher befinden sich in Ihrem Showroom und was gehört zudem noch zu solch einem High-End-Audiosystem? Wir haben elf Lautsprecher verschiedener Marken zum Testen in unserem Showroom bereit, darunter Tidal, Wilson Audio, Vimberg und die dänische Marke Borresen. Der erste Lautsprecher im Sortiment war der XVX-Chronosonic-Referenz-Lautsprecher von Wilson Audio, der mit seinen 182 Zentimetern Höhe satte 311 Kilogramm auf die Waage bringt und wirklich imposant ist – sowohl für das Auge als auch für die Ohren. Für eine komplette Anlage bieten wir ebenfalls Verstärker, Vorstufe, Wandler und Streamer an. Die Verstärker gibt es wiederum auch in unterschiedlichen Varianten wie Mono- oder Stereoendstufe oder auch komplette Vollverstärker, in denen alles integriert ist, wie in der Progression von D’Agostino. In der Regel gilt: Je höher die Qualität sein soll, umso mehr setzt man das System aus einzelnen Komponenten zusammen. Wichtig sind auch die Racks, auf denen die Anlage platziert wird. Wir nutzen Racks von Hifistay, die auf Kugellager basieren. So werden alle Schwingungen neutralisiert und die Geräte können ihre optimale Leistung abrufen. Jedes Detail ist wichtig? Ja, eine wichtige Komponente sind ausserdem die Kabel. Ich vergleiche sie gerne mit Adern, die das Herz zum Pumpen bringen. Ein Herz muss gut versorgt sein, eine Anlage auch. Über Kabel kann man daher den Klang einer Anlage stark beeinflussen. Wenn jemand eine gute Anlage zu Hause hat, kann zum Beispiel schon der Wechsel des Kabels einen grossen Unterschied in der Klangqualität bringen. Bei uns bekommt der Kunde eine umfassende Beratung und kann vom Kabel bis zum kompletten High-End-Audiosystem alles kaufen. Darüber hinaus bieten wir Services, angefangen bei der Installation der Geräte beim Kunden vor Ort bis hin zur heimischen Raumoptimierung, an. Welches ist die beste Quelle, damit solch ein Lautsprecher zur Geltung kommt? Da gehen die Meinungen auseinander. Heutzutage ist sicherlich das Streaming aus dem Internet das meistgenutzte Mittel. Es ist bequem und für fast jeden zugänglich. In der Branche gilt der Plattenspieler, also eine Vinyl-Audioquelle, als die musikalischste Quelle. Als Projekt für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, solch einen Plattenspieler für unseren Showroom zu kaufen. Was bedeutet «guter Klang» für Sie als Experte? Da gibt es keine allgemein gültige Formel. Für mich ist der beste Klang dann, wenn ich berührt werde, wenn ich Hühnerhaut bekomme. Das kann man nicht an einzelnen Frequenzen, Höhen oder Tiefen festmachen. Das ist ein Gefühl. Und dieses Gefühl sagt einem auch, welche Anlage die richtige ist. Welche Trends sehen Sie in den nächsten Jahren in der High- End-Audio-Branche? Die Lautsprecher an sich sind schon sehr ausgereift. Ich erwarte den Fortschritt eher im digitalen Bereich. Die digitale Quelle ist relativ neu und stetig im Wandel. Heute streamt man die Musik übers Internet. Ich sehe die Zukunft in spezialisierten Streaming-Diensten, die hochwertige Dateien liefern und sich stärker auf den High-End-Audiosektor ausrichten. Der Streamer wird auch in den nächsten Jahren noch besser werden, da ist sicherlich noch viel Potenzial. Welches ist das ideale Lied, das man auf solch einer Anlage hören sollte? In meinem Showroom spiele ich oftmals «Mini World» von der französischen Sängerin Indila. Dieses Lied zeigt das ganze Spektrum an Tönen, Stimme und Dynamik. Sie können aber auch ein Musikinstrument als Beispiel nehmen. Der E-Bass kommt in mässiger Qualität dumpf und breiig rüber. Auf den Tönen eines guten E-Basses muss man sicher laufen können, gleichzeitig aber auch feine Nuancen hören. Nur dann kann man das Können von Virtuosinnen wie Tal Wilkenfeld und Kinga Glyk zu einem Hörgenuss verwandeln. Letztendlich ist der Geschmack eines jeden Einzelnen aber entscheidend. Das ist die Sache mit der Musik: Sie weckt Emotionen, Erinnerungen und bietet uns die Möglichkeit, uns – wenn wir die Augen schliessen – an andere Orte zu träumen. Welches Lied oder welcher Klang diese Gefühle weckt, das muss jeder für sich herausfinden. Und wenn ich das während eines Besuchs in meinem Showroom schaffe, dann habe ich mein Ziel erreicht.