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Intelligentes Wohnen in Mehrfamilienhäusern

Der Plattenhof in Horgen (ZH) zeigt, wie sich intelligente Gebäudetechnik auch im Sozial- und Genossenschaftsbau anwenden lässt. Foto: Belimo

Bei Smart Home denken viele an eine Spielerei technikversierter Eigenheimbesitzer. Dabei können intelligente Technologien auch in Mehrfamilienhäusern effiziente und zuverlässige Lösungen bieten. Philipp Storrer von Belimo erklärt, wie sich so Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme optimieren lassen.

Aktuell gibt es vielfältigste Steuerungstechnologien auf dem Markt, was unsere Häuser und Smart Homes betrifft. Besteht nicht die Gefahr, dass viele parallele Strukturen aufgebaut werden?
Ich denke, es ist heute Fakt, und darüber ist man sich klar, dass der Benutzer schlussendlich seinen Wohnkomfort über nur eine App steuern will. Die Digitalisierung mit dem gesamten Smart-Home-System hat aber erst begonnen. Somit gibt es entsprechend viele Unternehmen, die sich da etablieren wollen. Es wird spannend sein, welche Technologien und Eco-Systeme sich durchsetzen werden.

Was für Technologien werden das sein?
Ich denke, es werden jene sein, die von der Planung über die Realisierung bis hin zu Betrieb und Nutzung allen Beteiligten einen Mehrwert bieten und die einfach in der Handhabe sind. Zudem müssen Unternehmen ihre neuen Technologien ohne wesentliche Mehrkosten an den Markt bringen.

Und was für einen Mehrwert bietet das System von Belimo?
Der Investor hat als Investitionsschutz jeder Zeit die Transparenz über den Energieverbrauch, die Kosten und die Qualität der Realisierung. Für den Planer bietet es die Möglichkeit, die berechneten Parameter mit den tatsächlich eingestellten Werten zu vergleichen und zu verifizieren. Es ist somit möglich, das berechnete Energiekonzept mit der realen Performance direkt zu vergleichen. Der Installateur konfiguriert die Geräte hoch effizient, schnell und einfach per Smartphone und sichert die Qualität der Erstellung im ersten Schritt. Der Wartungsservice reduziert sich auf einen Besuch vor Ort. So kann das Facility Management defekte Geräte bereits im Voraus per Fernzugriff identifizieren, Ersatzmaterial bestellen und beim Einbau mit einem einfachen Mausklick die Konfiguration des alten Geräts übernehmen. Der Mieter hat mit dem Smartphone die individuelle Kontrolle über seinen Wohnkomfort und seinen Energiekonsum.

Ist das HLK-System von Belimo mit anderen Plattformen kompatibel?
Ja, das ist es. Wenn wir uns diese smarte Welt der Digitalisierung anschauen, ist die Interoperabilität zu anderen System und Dienstleistungen das A und O. Der wesentliche Unterschied wird sein, dass Schnittstellen nicht mehr von Gerät zu Gerät, sondern von Cloud zu Cloud zustande kommen werden. Die Systemlösung von Belimo wird mit einer entsprechenden API-Schnittstelle die Möglichkeit bieten, sich mit anderen Plattformen oder Technologien zu verbinden.

Wie ist das HLK-System von Belimo technologisch aufgebaut?
Das System besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: einem Netzwerk aus intelligenten und untereinander verbundenen Belimo-Geräten, der Belimo-Cloud und den Belimo-Smartphone-Apps. Alle drei Teilbereiche sind stets miteinander verbunden und tauschen permanent Daten aus. Wir verfolgen den Ansatz, die Geräte, die heute als einzelne Komponenten verfügbar sind, mit einer digitalen Stimme zu versehen, um sie so mit der Cloud zu verbinden.

Ist das schon praktisch realisiert?
Ja. Wir reden hier bei Belimo von einem Technologiesprung. Das kann man nicht von heute auf morgen realisieren. Wir sind seit einiger Zeit dabei, die Technologie zu entwickeln und verifizieren sie an realen Pilotprojekten. In Hamburg haben wir eine High-End-Lösung für ein intelligentes Mehrfamilienhaus gebaut. Und hier in der Schweiz haben wir bewiesen, dass man die Technologie auch in Wohnbaugenossenschaften einfach und preiswert integrieren kann.

Können interessierte Personen sich das vor Ort ansehen?
Wir bieten jederzeit an, die Technologie, die Komponenten sowie auch das gesamte Gebäude erlebbar zu machen. Wenn man sieht, wie die Technologie real funktioniert, kann man es sich viel einfacher vorstellen.

Was ist das Unterscheidungsmerkmal zu anderen Systemen und Herstellern?
Im Bereich der Smart-Home-Technologie fokussieren sich die meisten Teilnehmer auf private Einfamilienhausbesitzer oder kleinere Objekte. Wir wollen jedoch die Technologie für die breite Bevölkerung zugänglich machen. Das heisst, wir leisten als Technologie-Anbieter einen Beitrag in diesem Eco-System zusammen mit Partnern und fokussieren uns auf Mehrfamilienhausbebauungen – also grosse Objekte, wo keine hippe Technologie gefragt ist, sondern Zuverlässigkeit, Rentabilität und ein Mehrwert für alle unsere Partner.

www.belimoresidential.ch