Nationale Messen und Weltausstellungen dienten seit Beginn der Industrialisierung als Leistungs- Show, um sich von Mitbewerbern – in diesem Fall anderen Nationen – abzuheben. Im Zuge der Entwicklung der Eisenbahn, des Handels und des internationalen Warenaustauschs entsteht Mitte des 19. Jahrhunderts die Idee einer friedlichen, internationalen Gegenüberstellung von Handel, Industrie und Künsten. Oft versank sie dann aber in einer reinen nationalen Selbstbespiegelung. Die erste Weltausstellung war ein Kracher. 1851 versammelten sich in London 14’000 Aussteller und sechs Millionen Besucher. Solche Tempel der Moderne benötigten einen würdigen architektonischen Rahmen. In London war es der legendäre Crystal Palace, eine Machtdemonstration des britischen Weltreiches aus Glas. Die Schweizer Mustermesse ging zunächst den umgekehrten Weg. In der Not des Ersten
Weltkriegs wollte man die Bevölkerung mit einer nationalen Leistungsdemonstration aufrichten. Mitte des 20. Jahrhunderts wandelte sich die muba in einen Konsumententraum, der ebenfalls architektonisch begleitet wurde. Nun hat die muba den Schirm zugemacht. Wir sind ja auch im 21. Jahrhundert.