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Masterplan Beleuchtung

Lichtatmosphäre für einen innerstädtischen Charakter. Foto: Lukas Roth

Der Masterplan für den Novartis Campus Basel räumt den einzelnen Gebäuden innerhalb einer vorgesehenen Kubatur hinsichtlich Gestaltung, Materialität und Farbe architektonische Freiheit ein. Die einheitlichen Gebäudehöhen lassen die Bauwerke trotz ihrer Individualität zu einem Ensemble werden. Ordnende Elemente sind die Bodengestaltung der Strassen und Plätze, die Vegetation und die Beleuchtung. Das orthogonale Strassenraster des Campus wird durch eine Differenzierung der Beleuchtung in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung geordnet.

Die Aussenraumbeleuchtung wirkt durch die Gestalt der verwendeten Leuchten, ihre Anordnung, die einheitliche Lichtfarbe und die daraus resultierende Lichtatmosphäre verbindend. Die Leuchten sind in schlichter, sachlicher, geometrischer Form gewählt, um nicht in Konkurrenz zu der Architektur der Gebäude zu treten. Die Leuchtenanordnungen lehnen sich an historische Vorbilder aus dem urbanen Raum an. So wird dem Campus trotz seiner industriellen Geschichte ein innerstädtischer Charakter verliehen.

Gestaltungselemente
Der Masterplan für die Beleuchtung des Novartis Campus sieht folgende Beleuchtungskörper vor, die als Leuchtenfamilie konzipiert sind und in möglichst allen Bereichen des Campus Verwendung finden sollen. Drei unterschiedliche Örtlichkeiten brauchen unterschiedliche Lösungen. Die Strassenbeleuchtung beinhaltet zwei unterschiedliche Lichttypen. Erstens werden Mastaufsatzleuchten (Novartis-Stele) in den Nord-Süd-ausgerichteten Strassen eingesetzt. Zweitens geht es um Seilpendelleuchten, mit einem Lichtkopf, in den West-Ost-ausgerichteten Strassen. Die Arkadenbeleuchtung in den Arkaden entlang der Fabrikstrasse prägen Seilpendelleuchten mit ebenfalls einem Lichtkopf. Die Grünflächenbeleuchtung besteht aus dem Typus einer Mastaufsatzleuchte (Novartis-Stele) und einem Bodenstrahler zur Beleuchtung der Bäume in den Grünflächen innerhalb des Strassenrasters

Konzept für die Strasse
Die strassenbegleitende Beleuchtung differenziert die Nord-Süd- und die West-Ost-ausgerichteten Strassen durch zwei Typen einer Leuchtenfamilie und schafft so Orientierung im Raster des Campus-Geländes. In Richtung der wichtigen Nord-Süd-Achsen der Fabrikstrasse und des Long Green ist die Novartis-Stele Beleuchtungselement. Die West-Ost-orientierten Strassen mit beidseitiger Bebauung werden von mittig angeordneten, einzelnen Seilpendelleuchten begleitet. Die Achsen der Anordnungen beider Leuchtentypen kreuzen sich in der Regel nicht.

Konzept für die Arkaden
Entlang der Fabrikstrasse sind auf der westlichen Seite Novartis-Stelen angeordnet, die in rhythmischer Abfolge platziert bei Nacht als leuchtender Wegweiser in die Haupterschliessungsrichtung des Campus führen. Die gegenüberliegende Bebauung ist durch eine Abfolge von Arkaden geprägt, die den verschiedenartigen Architekturen entsprechend unterschiedlich ausgestaltet sind. Ziel der geplanten Arkadenbeleuchtung ist es, bei Nacht eine einheitliche Lichtwirkung innerhalb der Arkadenräume zu schaffen und so zu einer entsprechenden Wegführung und Orientierung beizutragen. Die Arkadenbeleuchtung ist deshalb folgerichtig aus der Familie der Novartis-Stele weiterentwickelt. Die Lichtpunkthöhen der Stelen und der Arkadenleuchten stimmen dabei überein. Durch Abpendelung der Leuchten in durchgängig gleicher Höhe und Homogenisierung der Lichtqualitäten und -quantitäten ergibt sich, trotz sehr unterschiedlicher konzeptioneller Gestaltung der Arkadenräume, ein einheitliches Nachterscheinungsbild, das die Wichtigkeit der Arkaden für den städtebaulichen Entwurf unterstreicht.

Konzept für die Grünflächen
Auf dem Campusgelände finden sich Grünflächen unterschiedlichen Charakters. Zur Beleuchtung des Long Green und der flankierenden Strassen ist die Novartis-Stele paarweise im Abstand von acht bis 16 Metern angeordnet. Die Platzierung der Stelen bezieht sich wie bei den anderen Nord-Süd-ausgerichteten Strassen auf die Gebäude. Die erste und letzte der auf einen Gebäudeblock bezogenen Mastleuchten haben in der Regel einen Abstand von vier Metern von der Gebäudekante. Die Masten sind 0,7 Meter vom Bordstein der Strasse auf den Gehweg eingerückt. Somit sind die Stelen in Sichtachse der West-Ost-ausgerichteten Strassen nicht zu sehen. Zur Akzentuierung einzelner Bäume und niedriger Gehölze sowie zur Anstrahlung von Kunstobjekten werden Bodeneinbaustrahler eingesetzt, wobei die Leuchtenanordnung in Abstimmung mit der Landschaftsplanung erfolgt.

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