Markus Barmettler ist Geschäftsführer der Bollinger Furniere AG.

Wie viele Bäume gibt es aus einem Apfelkern? Diese simple Frage hält uns den Spiegel vor. Wie visionär sind wir? Nun, die Antwort ist klar. Der Apfelkern hat das Potenzial, sich unendlich zu vermehren. Er gibt sein Erbe immer wieder weiter. So viel Kraft liegt im Kleinen! Deshalb sollten wir den Bäumen mit Respekt, Staunen und Begeisterung begegnen.

Keep it simple! Bäume wachsen ohne unser Zutun. Sie führen ihr eigenes Leben, eingebettet in die Erde und dem Licht zustrebend. Ihre Nachbarn suchen sie sich nicht aus – sie arrangieren sich mit ihnen. Die Bäume haben ebenso ihren Lebenshorizont wie wir Menschen. Es gibt Baumarten, die nicht alt, und andere, die mehr als tausendjährig werden.

Für Furniere benötigen wir Bäume, die ihr Potenzial ausgeschöpft haben. Das Geniale am Furnier ist die umfassende Nutzung: Bei Bollinger Furniere produzieren wir bis zu 1000 Quadratmeter Furnier aus einem Kubikmeter Holz. Aus qualitativ geringem Holz lassen sich zudem Holzwerkstoffplatten wie Spanplatten herstellen. Beide zusammen ergeben eine einzigartige Oberfläche. Die Energie für die Furnier-Produktion gewinnen wir aus deren Abfällen – ein rundum umfassender Ansatz. Deshalb ist Echtholz-Furnier auch die radikalste Form, Holz zu nutzen. Aber woher kommt das Holz?

Think global – act local. Der moderne Mensch fühlt sich heute auf der ganzen Erde zu Hause. Wir reisen an die entlegensten Orte der Welt, gehen im Libanon wandern oder beobachten Eisberge in Grönland. Das Global Village ist Realität. Geht es aber um Holz, sieht die ganze Sache anders aus: Seit einigen Jahren beobachten wir bei unserer Kundschaft den Wunsch nach einheimischem Holz. Holz aus der unmittelbaren Umgebung befeuert unsere Leidenschaft und stillt den Wunsch nach Heimat. Deshalb fokussieren wir uns seit Längerem auf heimische Hölzer und haben das Label Bollinger Origins ins Leben gerufen. Bollinger Origin Echtholz-Furniere weisen einen genauen Ernteort aus. Sie sind fair gehandelt, nachhaltig, zertifiziert und sorgfältig produziert:

Der Verkäufer und wir als Käufer vereinbaren die Bedingungen. Sind beide Parteien einverstanden, besiegeln wir den Kauf per Handschlag – ein fairer Handel. Das Holz der Furniere lässt sich genau lokalisieren, denn der Förster, Waldbesitzer oder Eigentümer teilt uns den Standort des Stammes mit. Und wir beurkunden diesen Ort auf dem Bollinger Origin Zertifikat. Zudem stammen diese Furniere aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, denn in der Schweiz wächst mehr Holz, als geerntet wird. Hinzu kommt der ökologische Aspekt: Die weltweiten Wälder binden das CO2 – verarbeitetes Holz enthält dieses CO2 und setzt es erst bei der Verbrennung wieder frei. Jedes Stück verarbeitetes Holz trägt so zum Klimaschutz bei. Ausserdem sind Bollinger Origin Stämme zertifiziert, in der Regel mit den Labels FSC, PEFC und/oder HSH (Herkunftszeichen Schweizer Holz). Diese weisen auf eine umwelt- und sozialverträgliche Forstwirtschaft hin. Think global – act local eben.

Holländer nennen das Furnier «Hout». Eine sehr passende Metapher, denn wie unser grösstes Sinnesorgan ist Furnier hauchdünn, lebendig und kostbar. Mit seiner Zartheit spricht es all unsere Sinne an. Wir riechen die Arve, die Libanon Zeder. Wir tasten die Holzoberfläche einer Eiche mit unseren Fingerkuppen. Wir sehen die wunderschöne Textur eines Palisander-Holzes und hören die mit Riegelahorn gebaute Stradivari-Geige. Furnier ist sinnstiftend und einzigartig simpel.

www.bollinger.ch