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Wohnwünsche der Zukunft entwickeln

Wohnen mit innovativen Mehrwerten für neue urbane Generationen.

Das Leben in den Metropolen hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Globalisierung, Digitalisierung, Flexibilität sowie nachhaltiges Denken und Handeln durchdringen das Arbeits- und Privatleben zunehmend. Doch wirkt sich diese Entwicklung auch auf die Anforderungen aus, die Menschen haben, wenn sie eine neue Stadtwohnung suchen? Welche Wünsche haben sie an ihre Immobilie der Zukunft? Eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK im Auftrag des Projektentwicklers Bauwerk gibt Antworten auf diese Fragen.

Bei den Top-Kaufargumenten für moderne Stadtbewohner ist auf Platz eins die Mobilität. Auf Platz zwei landen mit Car- und Bikesharing die Mobilitätsangebote. Eine Dachterrasse zur gemeinsamen Nutzung in Stadtquartieren folgt auf Platz drei. Sind Sie von den Ergebnissen der Umfrage überrascht?
Ja und nein! Wir beschäftigen uns bei der Konzeption eines Produktes intensiv mit gesellschaftlichen Megatrends und antizipieren die Bedürfnisse unserer Kunden in der Zukunft. Insofern waren die Ergebnisse eine Bestätigung dessen, was wir zum Beispiel für unser Münchner Projekt kupa bereits realisieren: Mobilität und Sharing. Dennoch gab es einzelne Aspekte, die uns überrascht haben. Mit rund 20 Prozent waren die Coworking-Spaces eher im hinteren Mittelfeld. Das hat sich mit den Erfahrungen der Menschen aus den letzten Monaten im Home-Office sicherlich grundlegend geändert.

Wie sehen Sie den zukünftigen Bedarf hinsichtlich Coworking-Spaces?
Allein in den letzten 24 Monaten hat sich die Zahl der Coworking-Spaces vervierfacht. Das zeigt eine aktuelle Markterhebung des Bundesverbandes Coworking- Spaces Deutschland. Und erst recht seit der Covid-19-Pandemie verändert sich die Arbeitswelt grundlegend – Home-Office und mobiles Arbeiten sind für viele Angestellte bereits Alltag. Der Bedarf an flexiblen Arbeitsplätzen steigt also und mit ihm das Bedürfnis nach kurzen Wegen. Deshalb haben wir in unserem Münchner Projekt kupa in den Gemeinschaftsbereichen des Quartiers speziell eingerichtete und zonierte Arbeitsbereiche und Coworking-Spaces eingeplant, die von den Bewohnern genutzt werden können – und das ohne zusätzliche Kosten.

Wie «smart» müssen Wohnungen und Wohnquartiere der Zukunft sein, um für einen potenziellen Käufer attraktiv zu sein?
Aus meiner Sicht sind intelligente Stadtquartiere der Ort, an dem wir das Zusammenleben der Zukunft erfahren können.

Da stellt sich die Frage nach den Gründen für die Veränderungen?
Intelligente Stadtquartiere bieten mehr als nur Wohnraum. Sie können als urbaner Mikrokosmos unterschiedliche Nutzungen an einem Ort vereinen. Und das für viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen: Singles, Paare und Familien, Alt und Jung. Das beginnt bei intelligenten und flexiblen Grundrissen, die es zum Beispiel ermöglichen, zu Hause ein Home-Office einzurichten. Aber auch über die einzelne Wohnung hinausgedacht: Sharing-Bereiche im Quartier, die die Kommunikation fördern oder das Arbeiten von zu Hause ermöglichen. Nach unserer Beobachtung ist auch eine Paketstation oder eine sonstige Annahmemöglichkeit von Warenlieferungen ein Service, der massiv nachgefragt wird. Und wie die Umfrage deutlich zeigt – müssen wir heutzutage auch Mobilität mitdenken. Vom hochwertigen Fahrradständer auf Gemeinschaftsflächen über Carsharing auf dem eigenen Parkplatz bis zur E-Ladestation in der Tiefgarage.

Welchen Stellenwert haben die SmartHome-Technologien – für Ihr Haus als führender Entwickler als auch für den potenziellen Käufer?
Digitalisierung und moderne Technologien sind für uns selbstverständlicher Bestandteil unserer Projekte. Ob das nun das SmartHome-System ist oder die App, mit der ich mich mit der Community vernetzen oder Services nutzen kann. Interessant ist: Unsere Kunden sind zwar technikaffin und digital vernetzt, aber wir spüren auch den Wunsch nach «Digital-Detox».

Der Begriff ist erklärungsbedürftig …
«Digital-Detox» verweist auf den physischen Aspekt einer Gemeinschaft beziehungsweise auf Ihre Leistungsfähigkeit. Nachbarn unterstützen und helfen einander. In unseren Projekten legen wir deshalb sehr viel Wert auf Sharing-Flächen – ob auf der Community-Dachterrasse oder der Gemeinschaftsküche in der die Gemeinschaft ganz direkt erlebt werden kann.

Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie als die grössten Herausforderungen im Rahmen der Stadt- und Raumplanung an?
Ganz klar der Platzmangel in den Städten. Unsere Metropolen werden immer vielschichtiger, die urbane Bevölkerung wächst, Platz ist begehrt. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt, ihre Lebensentwürfe differenzieren sich. Wir brauchen Architektur, die darauf reagiert. Architektur, die mit der Zukunft kommuniziert. Wir entwickeln gerade neue Ansätze, wie man reduzierte Flächen wesentlich flexibler nutzen kann als zuvor. Denn Flexibilität ist den Menschen in den Städten wesentlich wichtiger als schiere Grösse.

Blicken wir in die Zukunft … Wenn Sie diese Umfrage 2030 durchführen würden, wie würden Sie dann die Rangliste der Wohnwünsche einschätzen?
Ich bin überzeugt davon, dass die Themen Mobilität und Sharing auch in zehn Jahren noch aktuell sein werden. Klar ist aber auch, dass die angesprochenen Erfahrungen aus der Krise die Prioritäten verschoben haben: Leben und Arbeiten an einem Ort, eine neue Wertschätzung der eigenen vier Wände und gute Grundrisse und die flexible Nutzung der Wohnung werden an Bedeutung gewinnen. Bei den jüngeren, urbanen Generationen steht auch die Nachhaltigkeit ganz weit oben auf der Wunschliste.

Alles an einem Ort: Arbeit, Freizeit, Familie und Wohnen. Besteht aus Ihrer Sicht ein Nachteil darin, wenn das Leben örtlich so «komprimiert» stattfindet?
Ich halte Mixed-Use-Quartiere in unseren Städten für eine zukunftsgewandte und sehr positive Art des Zusammenlebens. Die Gefahr von Segregation oder Gated Communities wie in anderen Ländern sehe ich hierzulande nicht.

Im Alter wandeln sich auch Lebensstil und Wohnbedarf. Wie können diese Kriterien berücksichtigt werden?
Urbane Quartiere bieten auch die Chance auf eine neue Form des Zusammenlebens, die einer generationenübergreifenden Logik folgt. Menschen über 65 etwa haben Freude daran, sich um das Gebäude zu kümmern, in dem sie wohnen, und auf die Kinder der Nachbarn aufzupassen. Und die Gefahr der Vereinsamung wird durch Treffpunkte und Gemeinschaftsflächen im Quartier minimiert.

Eine nachhaltige, umweltfreundliche und klimaneutrale Lebens- und Bauweise ist heutzutage unabdingbar. Welchen Stellenwert hat dieser Aspekt bei Bauwerk?
Klar ist: Gebäude sind ein wichtiger Schlüssel zum Klimaschutz. Über 30 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland oder der Schweiz werden durch den Betrieb von Gebäuden verursacht. Deshalb wird der Begriff der Mitigation in Zukunft immer wichtiger werden: Es handelt sich dabei um die Minimierung des Energiebedarfs eines Gebäudes bei gleichzeitiger Maximierung des Anteils erneuerbarer Energien. Beispielhaft demonstriert dieses Kräftegleichgewicht das Bauen mit Holz oder die Errichtung von Gebäuden in Hybridbauweise, also eine Kombination des Baustoffs Holz mit Beton. Die Vorteile sind unschlagbar. Holz ist ein nachwachsendes Baumaterial, das Kohlenstoff bindet und somit als CO2-Speicher fungiert. Zudem kann Holz sehr schnell verarbeitet werden. So schnell ein Holzgebäude errichtet
ist, so flexibel lässt es sich auch wieder verändern und trägt somit den Anforderungen einer dynamischen Gesellschaft Rechnung. Wir sind gespannt, wo die Reise der Holz- und Hybridbauweise hingeht und werden sicherlich unseren Teil dazu beitragen. Wagen wir noch einen Blick in die ferne Zukunft: Wie und wo wohnen wir in 50 Jahren? In flexiblen Raumstrukturen, die sich dem Leben immer wieder neu anpassen. Wir werden eine neue Dimension von Individualität und Raummaximierung erleben, die ausschliesslich durch den Bewohner selbst bestimmt wird. Damit ist nicht mehr die Grösse einer Wohnung entscheidend, sondern ihre intelligente Nutzung: Qualitätsmeter statt Quadratmeter.

www.bauwerk.de

In der zunehmend globalisierten Welt gibt es eine Sehnsucht nach lokaler Verwurzelung.
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