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Digitale Transformation beginnt im Kopf

In Sachen Digitalisierung gibt es in Bauprojekten grosses Optimierungspotenzial. Sind die Betreiber einer Baute nicht von Beginn weg in die Planung involviert, können bei preiswerter Erstellung Betriebs- und Unterhaltskosten viel zu hoch sein. Hat der Bauherr seine Nachhaltigkeitskriterien nicht schon in der Planung maschinenlesbar spezifiziert, können diese bei der Übergabe nicht einfach überprüft werden. Wurden Bauteile nicht durchgängig spezifiziert und dokumentiert, können sie über die ganze SupplyChain nicht effizient verfolgt und überwacht werden.

Die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung (CRB) bietet seit 1959 Dienstleistungen für alle Baufachleute an. Die digitale Transformation ist für die Branche eine grosse Chance. Die Vorteile liegen auf der Hand und lassen sich im Idealfall entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausspielen. Um nur einige zu nennen: Kollaborationslösungen für die Spezifizierung von Bauteilen, BIM zur Koordination und Visualisierung, Kostenschätzungen direkt aus einem 3-D-Modell, LeanManagement auf der Baustelle und vorfabrizierte Bauteile erlauben koordinierte Interaktion und helfen, Fehlplanungen zu vermeiden. Wesentlicher Treiber dieser Veränderungsprozesse ist der technologische Fortschritt. Erwünschtes Resultat: zuverlässige und effiziente Kosten- und Terminplanung für gleichbleibend hohe Qualität. Erzieltes Resultat: ein «More-of-the-Same», weil gerne «nur» bestehende Prozesse optimiert werden. Heute gilt es jedoch zu messen, wie wir mit Innovationen in Produkten und Arbeitsweisen zu einer nachhaltigen Welt beitragen. Eine Welt, die keinen Abfall mehr kennt und jeder Akteur die verfügbaren Ressourcen der Erde schonend einsetzt. Gerade in der Baubranche ein prioritäres Thema, verantwortet sie heute noch einen Drittel des Abfallstroms.

Die Trennung von geschäftlichem Erfolg und gesellschaftlicher Verantwortung beginnt aufzuweichen. Allein über Technologie oder Kostenführerschaft wird sich ein Unternehmen nicht mehr differenzieren können. Die Digitalisierung bietet die Chance, den Menschen (wieder) ins Zentrum zu rücken. Für ihn und seine Kultur der Zusammenarbeit braucht es keine Technologie, allenfalls Methoden und Regeln für das Miteinander. Um Prozesse

Um solche innovativen Modelle zu realisieren, brauchen wir neue Arbeitsweisen. Technologien wie Artifical Intelligence dienen uns dabei. Wir brauchen neues Know-how, um smarte Tools wie Enterprise Search Engines, Machine Learning, Big Data, Analytics oder Data Science sinnvoll einzusetzen. Das Baugewerbe ist gut beraten, die digitale Transformation als Chance zu sehen und den Menschen ins Zentrum zu stellen. Die digitale Transformation beginnt also im Kopf, vielleicht sogar im Herzen.

www.crb.ch