Ohne Innovation wird die Energiewende nicht gelingen.

Energie effizient und nachhaltig zu nutzen und erneuerbare Energie zu implementieren stellt eine der grössten globalen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte dar. «Die Herausforderungen sind so komplex, dass sie nicht mehr nur mit Einzelmassnahmen behoben werden können, sondern nur in gross angelegter Zusammenarbeit von Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft», sagt Ludger Fischer, Professor an der Hochschule Luzern. Deshalb wurde unter Leitung der Hochschule der NTN – Innovation Booster Energy Lab gegründet. Beteiligt sind neben dem Innovationspark Zentralschweiz und NEST, der Forschungs- und Innovationsplattform von Empa und Eawag, viele weiteren Institutionen, sämtliche Fachhochschulen der Schweiz sowie die ETH Zürich; die strategische Führung liegt bei der Hochschule Luzern. Das von Innosuisse ab 2021 mit CHF Mio. 1.5 für vorab vier Jahre unterstützte Netzwerk soll Innovation im Bereich der effizienten Erzeugung, Speicherung und Nutzung von erneuerbarer Energie fördern. Über den Innovationspark Zentralschweiz und NEST, die sich als Drehscheiben für die gemeinsamen Innovationsaktivitäten anbieten, sind schon heute mehr als 200 Unternehmen angeschlossen, Tendenz steigend. Denn beim Energy Lab handelt es sich um ein offenes Netzwerk, in dem sich Interessierte jederzeit einbringen können.

Ausgangspunkt für die Arbeit des Energy Lab bilden die praktischen und wirtschaftlich relevanten Herausforderungen von Wirtschaft und Industrie, Politik und Verwaltung. «Unser Ziel ist es, für diese Probleme mit einem interdisziplinären Ansatz wissenschaftlich fundierte und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu erarbeiten», sagt Ludger Fischer. Dafür, so ist man am Energy Lab überzeugt, braucht es die Zusammenarbeit von engagierten Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und mit Fachwissen aus verschiedenen Gebieten. NEST-Geschäftsführer Reto Largo von der Empa beschreibt das grosse Plus des Netzwerkes: «Durch das Querdenken auch über Fachbereiche hinweg können Funken springen, die zu wirklich neuen Ideen führen.» Deshalb bilden strukturierte Methoden wie Design Thinking die Basis der agilen Arbeit im Netzwerk, wie Sem Mattli vom Innovationspark Zentralschweiz ausführt, denn, so Mattli: «Innovation ist kein Zufallsprodukt.» Sie entstehe in einem geführten Prozess. «Ein Lösungsansatz wird zunächst von einer breit zusammengesetzten Gruppe reflektiert und verdichtet. Dann erst kommen die Spezialistinnen und Spezialisten ins Spiel, die auf dieser Grundlage ein Produkt entwickeln, das sowohl energetisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist.»

Wirtschaftliches Denken sei zwingend notwendig, ist Ludger Fischer überzeugt: «Die Lösungen werden einen konkreten Mehrwert für die Wirtschaft bieten und sind somit umsetzbar!» Das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern verfügt als Fachhochschule über langjährige anwendungsorientierte Forschungsexpertise, die dem Energy Lab zugutekommen wird. «Das Energy Lab wird einen realen Einfluss auf die Energiewende in der Schweiz haben», betont Ludger Fischer. Dafür bringen alle beteiligten Partner gute Voraussetzungen mit: Der Innovationspark verfügt über ein grosses Netzwerk von Unternehmen im Bau- und IT-Bereich und ist mit den anderen Innovationsparks in der Schweiz bestens vernetzt. Die Empa bietet die Schnittstelle zu den Themen Energie und Mobilität und den damit verbundenen Fragen der Digitalisierung. Am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern ist der Themenkreis Energie und Nachhaltigkeit ein strategischer Forschungsschwerpunkt. Sie ist mit allen Hochschulen der Schweiz und international stark vernetzt. Am Energy Lab sind bereits renommierte Universitäten aus der ganzen Welt, wie das MIT in Cambridge oder die TU Wien, beteiligt. Zu einer nachhaltigen angewandten Forschung gehört für das Energy Lab auch der Einbezug von Studierenden, die Zusammenarbeit mit Berufsschulen und die systematische Förderung weiblicher Forscherinnen, um der ungleichen Vertretung der Geschlechter in technischen Berufen aktiv entgegenzuwirken.

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