Tor Alva © Hansmeyer/Dillenburger / «Tor Alva» wird mit 30 Metern Höhe das höchste 3D-gedruckte Bauwerk der Welt.

Tor Alva demonstriert die bahnbrechenden Möglichkeiten des computergestützten
Designs und der digitalen Fertigung, die in den kommenden Jahren konventionelle Gebäude grundlegend verändern werden. Die digitale Fertigungstechnik verspricht eine substanzielle Innovation im Bauwesen. Einen Einblick in dieses und viele andere Themen bietet die Veranstaltung «Innovative Bautechnologien – vom Labor zur Baustelle» am 11.Juni im Innovationspark Zürich.

DER WEISSE TURM
Der Weisse Turm entsteht in enger Zusammenarbeit der ETH Zürich mit Conzett Bronzini Partner, Zindel United und der Nova Fundaziun Origen. Die Architekten des Weissen Turmes
sind Michael Hansmeyer und Prof. Dr. Benjamin Dillenburger der Abteilung für Digitale Bautechnologien (DBT) des Instituts für Technologie in der Architektur der ETH Zürich.

Das Bauen der Zukunft steht vor grossen Herausforderungen: Weltweit ist die
Menschheit im Rahmen der Urbanisierung mit einem immens wachsenden Bedarf an Gebäuden konfrontiert. Dadurch wird es immer relevanter, nachhaltig und kostengünstig zu bauen. Die Antworten darauf können nur zusammen mit einer radikalen Digitalisierung von Architektur und Bauindustrie gebunden werden. Robotische additive Fertigung wie der 3-D-Druck sind hierbei von grosser Bedeutung.

Tor Alva wird mit einem 3-D-DruckVerfahren aus Beton hergestellt, das mit
Unterstützung des NFS Digitale Fabrikation an der ETH Zürich entwickelt wurde.
Bei diesem neuartigen Herstellungsverfahren trägt ein Roboter durch eine Düse
nacheinander dünne Schichten eines Feinkornbetons auf. Das Material ist weich
genug, um zur Düse gepumpt zu werden und sich mit den vorherigen Schichten zu
verbinden, härtet jedoch dank eines an der Düse beigemischten Zusatzmittels schnell genug aus, um die folgenden Schichten zu stützen.

Das zentrale Gestaltungselement des Turms besteht aus einer Serie von 32 verzweigten 3D-gedruckten Säulen. Die Besucher steigen über eine Wendeltreppe durch eine Reihe von Kolonnaden auf und erreichen die Kammerbühne im obersten Stockwerk.

Unter Berücksichtigung der Konzepte des zirkulären Bauens wird der Turm, der als
fünfjährige Installation geplant ist, so konstruiert, dass er einfach demontiert und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden kann.

DEMATERIALISIERUNG – SO VIEL WIE NÖTIG, SO WENIG WIE MÖGLICH
Der Kreislaufgedanke und der minimale Einsatz von Ressourcen sind auch fester Bestandteil der Unternehmenskultur von ERNE Holzbau. Sie entwickeln Konstruktionen, die mit einer möglichst geringen Menge an Material auskommen, beispielsweise filigrane Rippendecken oder die geschickte Kombination aus Holz mit anderen Materialien, die sich für den jeweiligen Verwendungszweck eignen – etwa Recyclingbeton als Speichermasse.

Am Beispiel ihres Erweiterungsbaus in Stein, Kanton Aargau, wurden, wo immer
möglich, Konstruktionsweisen gewählt oder neu entwickelt, bei denen sich die Elemente bei einem späteren Rückbau wieder verwenden lassen – sei es komplett oder in Form von Einzelteilen. So kann beispielsweise die filigrane Fachwerkkonstruktion des Innenhofdaches gegebenenfalls einfach zerlegt und an anderer Stelle in neuer Konfiguration wiederaufgebaut werden. Da, wo Bauteile nicht wiederverwendet werden können, wurde auf rezyklierbare Materialien oder auf solche, die aus rezyklierten Rohstoffen bestehen, gesetzt.

PRAXISGERECHTE AUS- UND WEITERBILDUNG
Digitale Technologien im Bauprozess werden sich weiter durchsetzen und mehr und
mehr etablieren, denn sie können Bauprojekte schneller abschliessen und gleichzeitig
die Qualität verbessern

Aber die Technologien haben nicht nur Einfluss auf die Arbeitsprozesse, sondern auch auf die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte in der Bauindustrie. Wie muss sich diese entwickeln, um den Anforderungen der Praxis gerecht zu werden?

Der CAMPUS SURSEE, eine Stiftung des Schweizerischen Baumeisterverbands, zeichnet sich für die Aus- und Weiterbildung eines Grossteils der Mitarbeitenden im Bauhauptgewerbe verantwortlich.

Die Angebote konzentrieren sich darauf, die Mitarbeitenden des Bauhauptgewerbes
auf die Zukunft vorzubereiten. Deshalb werden nicht nur die Bildungsgänge laufend auf die modernsten pädagogischen Entwicklungen angepasst, sondern auch sämtliche Weiterentwicklungen oder Trends aus der Bauwirtschaft in die Aus- und Weiterbildungen integriert. Alle Themen der Digitalisierung sind deshalb schon seit Langem fester Bestandteil der Bildungsformate.

WISSENSCHAFT, BILDUNG UND INDUSTRIE
Die Wissenschaft entwickelt Technologien, welche die Effizienz, die Sicherheit und Produktivität im Bau verbessern, und die Industrie entscheidet, welche Technologien den Weg in die praktische Anwendung finden. Die Aus- und Weiterbildung sorgt für eine korrekte Verwendung der neuen Technologien im Arbeitsprozess. Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Industrie und Bildung muss funktionieren, sonst bleiben Innovationen im
Technologiestau stecken.

Die Veranstaltung «Innovative Bautechnologien» setzt sich genau mit diesem Zusammenspiel auseinander und vereint führende Köpfe aus der Bauindustrie, Wissenschaft und Bildung, um gemeinsam einen zukunftsorientierten Blick auf die
Baubranche zu werfen. Durch die Vernetzung dieser Akteure soll mit der Tagung ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Arbeits- und Ausbildungsprozesse für ein zukunftsfähiges,
sicheres und nachhaltiges Bauen geleistet werden.

INNOVATIVE BAUTECHNOLOGIEN – VOM LABOR ZUR BAUSTELLE
Innovative Bautechnologien findet am 11. Juni 2024 im Switzerland Innovation Park Zürich statt. Die Veranstaltung bringt führende Köpfe aus der Bauindustrie,
Wissenschaft und Bildung der Schweiz und aus Süddeutschland zusammen, um gemeinsam einen zukunftsorientierten Blick auf die Baubranche zu werfen. Die Veranstaltung, organisiert von «Innovation Zurich» in Zusammenarbeit mit der ETH, fokussiert sich auf die Digitalisierung und Einführung zukunftsweisender Technologien in der Bauindustrie und erforscht zugleich, wie Weiterbildungsmöglichkeiten an die schnellen technologischen Entwicklungen angepasst werden müssen.

«Unsere Studenten werden  im modernsten BIM-Labor Europas stufengerecht auf
ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.»
Thomas Stocker, Geschäftsführer Bildung
der Stiftung CAMPUS SURSEE

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