Stark getroffen von der Krise wird der europäische Markt für Flüssigabdichtungen. In diesem Jahr muss die Branche mit einem Rückgang von 5,9 Prozent rechnen, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt. Damit wird aber die Talsohle noch nicht erreicht sein, denn für 2021 ist ein weiterer Rückgang von 8,2 Prozent zu erwarten. Aus heutiger Sicht werden erst im zweiten Halbjahr des nächsten Jahres Zeichen einer Erholung zu erkennen sein.

Verschiedene Erholungsgeschwindigkeiten

Eine vollständige Erholung auf dem Markt für Flüssigabdichtungen wird für 2023 prophezeit. Die Studie zeigt dabei, dass 2023 das Wachstum am europäischen Markt 11 Prozent in Wert betragen wird. Zwischen 2020 und 2023 wird nach heutigem Stand Russland das größte Wachstum aller Länder aufweisen. Der größte Markt für flüssige Abdichtungen ist Deutschland. Dieser kann mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,0 Prozent pro Jahr bis 2023 auch optimistisch in die Zukunft blicken. Etwas pessimistischer ist der Ausblick für Frankreich oder Italien, die 2023 bei weitem das Vorkrisenniveau nicht erreichen werden. Dies hat jedoch vor allem damit zu tun, dass es in diesen Ländern bereits 2019 einen Rückgang der Bautätigkeit gab.

Polymerabdichtungen vorne

Liquide Polymerabdichtungen sind mit 60,1Prozent das bevorzugte Material europaweit vor Bitumen und Zement. Innerhalb der Gruppe der Polymerabdichtungen ist PMMA bzw. Acrylglas das stärkste Produkt auch mit dem größten Wachstum, aufgrund des Trends zu lösungsfreien Produkten. Insgesamt ist jedoch der Markt sehr divers. In Italien sind Bitumen-Produkte mit einem Anteil von 48 Prozent beherrschend. Insgesamt ist der Wohnbau europaweit mit rund 50 Prozent Marktanteil das wichtigste Kundensegment, mit einer leicht steigenden Tendenz.

Diversifizierung zahlt sich aus

Der Wettbewerb in der Branche ist vor allem unter den marktführenden Unternehmen sehr hoch, jedoch gibt es auch noch genügend Platz für kleinere Unternehmen, wie Julia Tarasenko, Autorin der Studie erklärt. Während der Pandemie war zu erkennen, dass Unternehmen mit starker Diversifikation, sowohl was Produkte als auch Märkte angeht, am erfolgreichsten die Krise gemeistert haben und in vielen Fällen sogar Umsatzrückgange vermeiden konnten. Insgesamt stieg der Marktanteil der Top-Ten-Unternehmen gegenüber dem Vorjahr beträchtlich von 49,9 Prozent auf 52,1 Prozent. Einige der wichtigsten Unternehmen sind Triflex, Sika, Mapei, StoCretec, Soprema, Weber, Remmers, Evonik, BASF und MC Bauchemie.

Die Studie untersuchte folgende Märkte: Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Russland, Spanien, Schweiz, Vereinigtes Königreich, Rest Europas.

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