Vom Bauhaus-Museum kommend fällt der Platz schräg ab und bietet dadurch einen barrierefreien Zugang.

Die Weimarer schätzen ihn schon seit Jahrhunderten als Baumaterial, Goethe untersuchte ihn ausgiebig in seinen Studien und auch der Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe nutzte ihn für zahlreiche Projekte. Die Rede ist vom Naturstein. In der Goethestadt hat das ebenso robuste und optisch wie haptisch ansprechende Material nun in einem weiteren wichtigen Projekt Verwendung gefunden: Kurz nach der Eröffnung des Bauhaus-Museums erfolgte auch die Einweihung des Stéphane-Hessel-Platzes, benannt nach dem französischen Diplomaten, Résistance-Mitglied und Buchenwald-Überlebenden.

Nun bildet der Platz das öffentliche Zentrum des neu gestalteten Quartiers der Moderne, eingerahmt durch das Bauhaus-Museum, das Neue Museum Weimar und das Stadtmuseum. Für die Stadt Weimar war es in diesem Zusammenhang sehr wichtig, in der unmittelbaren Nachbarschaft des historisch vorbelasteten Ortes eine Stätte der offenen Begegnung und Kommunikation zu schaffen. Realisiert wurde daher eine barrierefreie Platz-in- Platz-Lösung mit einem rechteckigen Areal, das neben dem schräg abfallenden, rollstuhlgerechten Zugang an drei Seiten über grosszügig bemessene Stufen verfügt, die
von Passanten und Museumsbesuchern gerne auch als Sitzflächen genutzt werden. Im Schatten der Bäume kann man im Sommer hier ausgezeichnet verweilen. Wo aber täglich viele Menschen unterwegs sind, muss das verbaute Material gesteigerten Anforderungen genügen, und so prägt neben der architektonischen Gestaltung auch der Baustoff das Gelände: Für die Bodenplatten und die Stufen wurde grau-beige-farbener Limes Dolomit verwendet, ein vom in Bad Langensalza ansässigen Traditionsunternehmen TRACO
Deutsche Travertin Werke GmbH gelieferter Kalkstein. Limes Dolomit verfügt über sehr
hohe Magnesium- und Kalziumanteile, was ihn besonders witterungsbeständig und abriebfest macht. Die lange Haltbarkeit und Lebensdauer dieses Natursteins zeigen sich übrigens bereits bei seinem Abbau: Zur Gewinnung der Rohblöcke bedarf es einer sogenannten Schrämmsäge, die den Stein mittels einer diamantbesetzten Kette schneidet.

Platz-in-Platz-Lösung lädt zum verweilen ein
Aufgrund seiner mineralogischen Beschaffenheit ist der Dolomit unter anderem besonders
gut für die Gestaltung von Fussgängerzonen oder hoch frequentierten öffentlichen Plätzen geeignet – wie dem in Weimar. Denn dieser Platz soll hauptsächlich als Knotenpunkt und Ort des Austauschs im neuen Quartier Weimarer Moderne fungieren und wird entsprechend
häufig genutzt. Der Höhensprung erinnert dabei als räumliches Symbol an das historische
Gewicht des Umfeldes. Gleichzeitig spiegelt die Verwendung der edlen Natursteinplatten noch etwas anderes wider, nämlich die Verbindung von Handwerk und Kunst als einen der Grundgedanken der Initiatoren des Staatlichen Bauhauses.

Das Ergebnis: Der neu gestaltete Stéphane-Hessel-Platz bietet sowohl den Bewohnern
als auch den Besuchern der thüringischen Stadt mitten im grünen Herzen Deutschlands einen öffentlichen Raum zum Verweilen und Promenieren und ist nun ein Ort der Begegnung und der Kommunikation.

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