Um die Energiestrategie voranzutreiben, braucht es Lösungen für die Planung, den Bau und den Betrieb von Gebäuden. Klimafreundliche Gebäude sollten mit dem heute verlangten Komfort ausgestattet sein. Wer sein Haus gut dämmt, braucht wenig Energie. Wer die Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage bezieht, wohnt CO2-frei und ist unabhängig von Öl und Gas.

Wenn ein Gebäude im Alltag wenig Energie braucht, hat das vor allem drei Vorteile: Es ist günstiger, es belastet unseren Planeten Erde weniger stark und es macht unabhängig von fossilen Rohstoffen. Und zudem: Wir müssen nicht auf Komfort verzichten, um Umwelt und Klima zu schützen.

Eine gute Hülle ist die halbe Miete
Der Gebäudesektor ist in der Schweiz für einen Viertel der jährlichen Treibhausgas- Emissionen verantwortlich. Noch sind über 1.2 Millionen Gebäude nicht gedämmt, 900’000 fossile Heizungen sind in Betrieb. Auch im Neubau könnten die CO2-Emissionen technisch-ökonomisch nochmals um die Hälfte reduziert werden.

Minergie-Gebäude weisen eine deutlich bessere Energiebilanz auf als solche, die einfach konform mit dem neuen Energiegesetz gebaut sind. Der Energieverbrauch im Minergie-Neubau ist etwa um 25 Prozent tiefer als im konventionellen Bereich. Minergie-P ist ein Haus, das sogar so gut gebaut ist, dass man es fast nicht mehr heizen muss.

Minergie-A produziert übers Jahr gesehen mehr erneuerbare Energie, als es braucht, und deckt seinen Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, elektrische Geräte und Beleuchtung durch eigens produzierte erneuerbare Energien selbst. Ein Minergie-A-Haus braucht also um 100 Prozent weniger Energie als ein konventionelles, fossil beheiztes Haus. Zudem werden Anreize gegeben, dass auch die CO2-Emissionen in der Erstellung der Gebäude minimiert werden. Alle Standards sind kombinierbar mit ECO, dem Zusatz für Bauökologie und Gesundheit.

Geheimwaffe Modernisierung
Eine klimaoptimierte Modernisierung ist komplexer als ein klimafreundlicher Neubau. Doch geht der Klimaschutz im Gebäudebereich ohne Sanierungen nicht auf. Wenn wir die Gebäudehüllen nicht rasch sanieren, brauchen wir künftig im Winter viel zu viel Strom für die Wärmepumpen. Dazu kommt der Mehrbedarf für Elektroautos – bei gleichzeitigem Atomausstieg. Die über eine Million unsanierten Bestandsbauten sind also das Ass im Ärmel für einen erfolgreichen Beitrag des Gebäudesektors zur Energiestrategie. Denn die günstigste und klimafreundlichste Energie ist die, die nicht gebraucht wird. Ein Minergie-modernisiertes Gebäude braucht um Faktor zwei bis fünf weniger Energie, ist also um mehrere 100 Prozent effizienter als ein nicht modernisiertes Gebäude oder eines, bei dem die Ölheizung wieder durch eine fossile Heizung ersetzt wird.

Mit eigenem Sonnenstrom leben
Wer so unabhängig und klimaoptimiert wie möglich wohnen will, baut nach Minergie-A-ECO. Kein anderer Baustandard stellt höhere Ansprüche an den Klimaschutz in Betrieb und Erstellung, die Eigenstromproduktion, die Wahl ökologischer und gesunder Baumaterialien und ein optimales Raumklima.

Ein Minergie-A-Gebäude deckt seinen Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, elektrische Geräte und Beleuchtung durch eigens produzierte erneuerbare Energien selbst – meist mit Photovoltaik.

Gut investiertes Geld
Die Investition in ein Minergie-Gebäude ist inklusive Förderbeiträge je nach Standard zwei bis fünf Prozent höher als in ein konventionelles. Der Betrieb der Lüftung erfordert auch Investitionen. Aber über die Lebensdauer gesehen, lohnt sich das klimaoptimierte Bauen mit guter Luft, Hitzeschutz und Qualitätssicherung. Das heisst: 30 Jahre fast keine Energie einkaufen, eigene Energie produzieren zum Nulltarif, keine Schimmelsanierungen, gut schlafen auch bei geschlossenem Fenster, Pollen- und Lärmschutz. Und ein Plus: Es gibt Fördergelder und die Banken geben meist Vorzugszinsen, weil sich diese Gebäude durch einen hohen Werterhalt auszeichnen.

Bauen für die Zukunft
Das «Leben» eines Gebäudes überdauert oft mehrere Generationen. Wer also jetzt baut, muss die Zukunft mitdenken. Wie heiss sind die Sommer im Jahr 2050? Wie viel kostet eine Tonne CO2? Und: Wie leben unsere Enkel, wenn wir den Klimawandel nicht bremsen? Wir haben alle
Instrumente in der Hand, jetzt so zu bauen, dass das Gebäude auch in 50 Jahren für ein schönes Klima im Haus sorgt und einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. CO2 hat heute schon einen Preis. Minergie-Gebäude sind jetzt schon CO2- frei im Betrieb und daher auf künftige Vorgaben vorbereitet.

Das Klima schützen heisst, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und kein CO2 in die Atmosphäre zu emittieren. Im Gebäudebereich bedeutet das konkret, auf fossile Energieträger wie Gas oder Öl zu verzichten, die wertvolle erneuerbare Energie hocheffizient zu nutzen und selbst Energie zu produzieren. Dies bedeutet gleichzeitig eine hohe energetische Unabhängigkeit von importierter Energie. In einem Minergie-Gebäude zu wohnen oder zu arbeiten, verbessert aber nicht nur den CO2-Fussabdruck und die Autarkie, es lebt sich auch komfortabler. Im Sommer wie im Winter bewegt sich die Innentemperatur im idealen Bereich und die Luft ist stets frisch.

Minergie gibt Orientierung für Planung, Bau und Betrieb in Neubau und Modernisierung von klimaoptimierten und komfortablen Wohn- und Zweckbauten. Umsetzen tun dies vor allem die über 1 500 Minergie-Fachpartner. Dies sind Unternehmen aus den Bereichen Planung, Ausführung und Betrieb. Sie zeichnen sich durch überdurchschnittliches
Wissen und Erfahrung im energieeffizienten und nachhaltigen Bauen aus.

www.minergie.ch