Bewegung, Licht und Sicherheit spielen zusammen

Lichtlösungen mit LED sind inzwischen Mainstream. Es gibt aber neuere
Entwicklungen, die aufhorchen lassen. So agieren LED-Leuchten im Rahmen
von Schwarmintelligenz und es finden sich Ansätze zur Kreislaufwirtschaft.
Diese und andere aktuelle Herausforderungen thematisieren wir im folgenden
Interview mit Daniel Schwarz, dem Geschäftsführer der Swisslux AG.

Fangen wir mit einem Big Picture an und gehen dann in die Details. An welchen Punkten definieren Sie heute die Megatrends beim Thema LEDLeuchten?
Daniel Schwarz: Die einfach geschaltete LED ist heute fast zu einfach gestrickt. Es gilt, sie intelligent zu machen, sprich beispielsweise mit einer Steuerung, die Bewegungen realisiert und verarbeitet. Zudem geht es um Themen wie Personenerkennung und Kunstlichtregelungen. Der letzte Punkt reagiert auf das Verhältnis von Tageslicht zu Kunstlicht. Man kann zudem in Räumen, die kein Tageslicht zur Verfügung haben, einen Tagesablauf simulieren. Hier geht es darum, die passende Atmosphäre und Sicherheitsfragen gemeinsam zu thematisieren. Das Pärchen Effizienz und Energie kommt als zentrale Herausforderung noch dazu.

Die Realisierung von Lichtlösungen in einem Neubau dürfte in der Schweiz in klaren Bahnen verlaufen. Die weit grösseren Herausforderungen liegen vermutlich bei einer Sanierung im
Bestand.
Das ist richtig. Neben den alten Lichtlösungen, die wir in der Regel demontieren, finden wir alte Installationen wie Leitungen, Bewegungsmelder oder Rohre vor. Oft bestehen auch Einschränkungen durch den Denkmalschutz. Daher braucht es Lösungen, bei denen bestehendes Material wiederverwendet werden kann. Das ist nachhaltiger, aber auch kostengünstiger.

Man reisst heute nicht mehr alles ab und entkernt auch die Lichtlösungen, sondern überlegt sich Lösungen, die auf den ersten Blick komplexer sind, auf lange Sicht aber mehr bringen. Bei uns ist das so. Man kann beispielsweise Lichtschienen, aber auch Verdrahtungen durchaus in einigen Fällen weiterverwenden.

Das tönt aber kompliziert und braucht einen intensiven Beratungsprozess. Wie nehmen Sie den Kunden auf seine Lichtreise mit? Oder genauer gefragt: In welcher Phase der Planung sollten Sie als Lichtanbieter miteinbezogen werden?
Es ist ganz wichtig, dass dies in einer möglichst frühen Phase geschieht. Es gilt, die
Bedürfnisse der unterschiedlichen Projektbeteiligten zu berücksichtigen.

Es gibt ja unterschiedliche Stakeholder im Beratungs- und Installationsprozess.
Werden wir spät involviert, sind manche Wünsche nicht mehr realisierbar, oder mit
erheblichen Mehrkosten verbunden. Unsere Motto lautet hier: Fragen kostet nichts. Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt.

Welche Arbeitsschritte arbeiten Sie dann mit dem Kunden ab?
Es sind fünf Punkte abzuarbeiten. Als erstes geht es um eine Bedarfsaufnahme vor Ort.
Im Rahmen des zweiten Punktes steht die Definition der richtigen Lösung im Mittelpunkt. So gilt es, die Leuchtenformsprache auszuwählen. Dabei sind Kunde, Planer, Bauherr und Architekt mit an Bord, von denen die unterschiedlichen Bedürfnisse aufgenommen werden. Drittens geht es um die Realisierung der Lichtplanung mit einer professionellen Software. Dabei gilt es, auch gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Hier kommt dann beispielsweise die Schwarmintelligenz ins Spiel. Die Lösung erkennt, wo und wann es wie viel Licht braucht.

Was verstehen Sie unter Schwarmintelligenz?
Nehmen wir einen Korridor, in dem mehrere Leuchten hintereinandergeschaltet sind. Die erste Leuchte erkennt mich mithilfe eines Bewegungsmelders und schaltet auf 100 Prozent. Im gleichen Moment geht die nächste Leuchte schon auf 20 Prozent und dementsprechend wird wieder abgedimmt. Ein Leuchtschwarm zieht sich durch den Korridor oder durch
die Tiefgarage. Die Folge: Wir haben Licht, wo wir es brauchen, solange und so viel wie nötig.

Im vierten Punkt steht die Begleitung der Installation des Elektrikers im Mittelpunkt. Und last, but not least steht fünftens die Unterstützung bei der Inbetriebnahme der Lichtlösung und Serviceleistungen auf der Agenda. Das oberste Ziel ist die Zufriedenheit aller Beteiligten mit der installierten Lichtlösung.

Aber ist dieses Vorgehen nicht zu teuer?
Gute Beratung und Planung ist zentral, egal wer das Projekt realisiert. Entsprechend ist der Aufwand am Anfang sicher etwas höher. Dieser steht aber in keinem Verhältnis zu den Kosten, welche durch Nacharbeiten generiert werden. Gerade im Sanierungsfall müssen viel mehr Faktoren berücksichtigt werden als beim Neubau.

Wir haben die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung schon angesprochen. Jetzt kommen wir zu den Details: Wie und wo kommen beide Themen bei Ihnen auf der Produkteebene zusammen?
Beide Megatrends sind in der Lösung TRIVALTE verschmolzen. Wir ersetzen die bestehende Lösung durch eine intelligente Lösung. Dabei sind die digitalen Themen wie Bewegungsmelder oder Tageslichtsimulation mit dabei. Über das Mobiltelefon mit einer App bekommt der Kunde eine operativ einfache, aber sehr flexible Lösung geboten. Zudem können auf Grundlage dieser Lösung auch Informationen, zum Beispiel Bewegungsaktivtäten, gesammelt werden. Mit weiteren Daten angereichert, können sie auch zur Optimierung der Belegung von Besprechungs- oder Büroräumen genutzt werden.

Und jetzt geht es um die Nachhaltigkeit.
Der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen gehört zu unserer Unternehmensphilosophie. Die Leuchten werden in der Schweiz produziert, die Wertschöpfungskette bleibt in der Schweiz, was heute keine Selbstverständlichkeit ist. Konkret folgt auf die kurzen Wege ein besserer ökologischer Fussabruck. Wann immer
möglich, versuchen wir auch recyceltes Material zu verwenden. Alle Leuchten bestehen aus demontierbaren Einzelteilen. Selbst nach Jahren können möglicherweise defekte Teile ersetzt werden.

Warum soll der Kunde TRIVALITE von Swisslux einsetzen?
Unsere Lichtlösung TRIVALITE sorgt dafür, dass das Licht bedarfsgerecht eingesetzt wird. Dadurch könnten gegenüber herkömmlichen Lösungen über 80 Prozent Strom eingespart werden. Es gibt inzwischen kantonale Vorgaben, die eine Reparierbarkeit von Leuchten voraussetzen. Wir gehen darüber hinaus, indem wir schon heute mit TRIVALITE zur Zielerreichung der «Energiestrategie 2050» des Bundes beitragen.

Aber es gibt ja in Ihrem Markt noch sehr viele Massenprodukte, die nicht auf einen ökologischen Fussabdruck schauen.
Das ist richtig. Aber es findet ein Umdenken statt. Investoren mit längerem Anlagehorizont und einer entsprechenden Verpflichtung zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen entscheiden sich immer mehr für ökologische Lösungen – wie TRIVALITE.

Können wir diese Punkte in der Praxis an einem Referenzbeispiel durchgehen?
Nehmen wir das Beispiel von Durchgangszonen wie Tiefgaragen oder Treppenhäuser. Die Leuchten werden über Taster oder abgesetzte Bewegungsmelder gesteuert. Durch die Kombination von Leuchte, integriertem Bewegungsmelder und zusätzlicher Schwarmintelligenz ist die Sanierung mit TRIVALTE eine einfache Sache, deckt aber komplexe Situationen ab. Die alten Leuchten werden abmontiert, neue Leuchten eingesetzt. Die Programmierung der Funktionen läuft über eine App. Bestehende Kabel können weiterverwendet werden.

Wie positioniert sich Swisslux in der Beleuchtungsbranche gegenüber den Marktmitbewerbern?
Einerseits müssen wir auf der Produktebene überzeugen. Kompetenz zeigt sich in den
Produkten, die sich seit Jahren bewähren und dennoch technologisch auf dem neusten Stand sind. In den letzten 25Jahren haben wir unsere Kunden in vielen Projekten überzeugen dürfen. Das spricht sich dann auch unter Planern und in Architekturbüros herum.

Andererseits geht es um die Begleitung der Kunden. Bei Projektumsetzungen begleiten
wir den Kunden vom ersten Beratungstermin bis hin zur Schlussabnahme. Der Kunde wird im ganzen Prozess nie alleine gelassen. Nur so stellen wir eine hohe Kundenzufriedenheit sicher. Die TRIVALITELeuchten werden in der Schweiz in Oetwil am See entwickelt und gefertigt. Da Forschung und Entwicklung vor Ort stattfinden, können wir rasch auf technologische Veränderungen reagieren und unseren Kunden immer eine passende Lösung anbieten.

Swisslux AG | Industriestrasse 8 | CH-8618 Oetwil am See | Tel. +41 (0) 43 844 80 80 | info@swisslux.ch | www.swisslux.ch