(© ecocoach AG)

Im Rahmen der Energiewende sind smarte Technologien gefragt. Eine Schweizer Lösung zeigt, wie ein Energiesystem Gebäudeintelligenz, Komfort und unabhängige Nachhaltigkeit vereint.

Zukunftsgerichtetes Bauen bedeutet ein Gebäude für die gesamte Nutzungsdauer zu konzipieren und neue Technologien, wie E-Mobilität von Anfang an mitzudenken. Es gilt, über den Tellerrand hinauszuschauen. In dieser Gesamtbetrachtung spielt die Nutzungsphase aus Energie- und Komfortsicht die erste Geige. Die Digitalisierung bietet in diesem System eine exzellente Chance, eine gesamtheitliche Lösung zu schaffen. Die Bezugsgruppen haben überschneidende Wünsche, für die Bewohnerinnen und Bewohner sind Nachhaltigkeit und Komfort Schlüsselbedürfnisse, für die Investoren sind selbstredend auch Wirtschaftlichkeit und Wertersteigerung elementar.

Die Mission scheint auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit: weniger Künstlichkeit und mehr Natur. Die PV-Anlage zaubert Strom aus Sonnenlicht, welches nach Wunsch im Gebäude genutzt oder für E-Mobilität gespeichert wird. Folglich ist alles ganz einfach? Nein, diese Sichtweise ist zu einfach getrickt. Denn gerade beim Strom kommt die Geschichte erst richtig in Fahrt. Zum Beispiel abends, wenn die Sonne nicht scheint und der Geschirrspüler anläuft. Bei der Energieversorgung ist die Entscheidung für grüne Ressourcen nur so viel wert wie das abgestimmte Zusammenspiel; wie das Energiemanagement und dessen Technologie.

Das Thema Widersprüche
Nachhaltigkeit ist nicht einfach ein «Zurück zur Natur». Das ist eine Sackgasse. Im Gegenteil bei der Energiewende spielt neuste Technologie eine zentrale Rolle. Es geht
keineswegs um die Vergangenheit, sondern vielmehr darum, unsere technischen Errungenschaften ökologisch zukunftsfähig zu machen. Das ist der Anspruch meines Hauses: weniger Stromverbrauch bei zunehmender Digitalisierung, weniger CO2Ausstoss trotz steigender Mobilität und mehr Natur mit Komfort. In der Bauwirtschaft ist dieser Spagat zwischen den vermeintlichen Gegensätzen nur mit ausgereiften Technologien zu schaffen. Ganz konkret erleben wir das beim derzeitigen Zeitalter des Smart Home. Von der Beleuchtung bis zur Sicherheitsanlage, von der Ladestation bis zur Wärmepumpe muss ein durchdachtes Energiemanagement die gesamte Gebäudetechnik zentral orchestrieren. Nachhaltige Immobilien brauchen Energiezentralen, die alle Verbraucher abdecken, Elektromobilität integrieren und beliebig moduliert werden können.

Lösungsansatz System
Nachhaltiges Bauen führt über möglichst hohen Eigenverbrauch in die Autarkie. Letztere ist zwar technisch noch nicht marktreif, doch sie rückt mit einem Batteriespeicher schon ein ganzes Stück näher. Erst dann, mit dem Speichern und dem Management des CO2-neutralen und direkt vor Ort produzierten Stroms wird nachhaltiges Bauen auf der Ebene der elektrischen Energie zur Realität. Das ist die Gebäudetechnik der Zukunft: autark, erneuerbar und automatisiert.

Die Bauplanung im Energiebereich ist dementsprechend vielschichtig. Wo es früher lediglich um das Hausanschlusskabel, Sicherungen und Zähler ging, werden heute komplexe All-in-one-Anlagen realisiert. Nachhaltige Immobilien denken selbst, produzieren Strom, regulieren die Heizung und tanken das e-Auto. Doch je häufiger dieser Anspruch Realität werden soll, desto mehr stellt sich die Frage nach einem zentralisierten Energiemanagement.

Raumgreifender Blickwinkel
Hier setzt das Schweizer Technologieunternehmen ecocoach an. Mit seinem ganzheitlichen Systemansatz aus einer Hand liefert ecocoach ein zukunftsweisendes System, das gleichzeitig wirtschaftliche und ökologische Anforderungen erfüllt. ecocoach liefert eine Gebäudeautomationslösung mit Energiemanagement und integriertem Speicher. Ausgehend vom Strom der Photovoltaikanlage steuert das System die Energieflüsse optimal, speichert die Energie und nutzt sie im Haus und in der Mobilität. Ein Gebäude mit dem ecocoachSystem erreicht auf Wunsch die Gebäudeautomation-(GA-)Effizienzklasse A gemäss SIA386.111.1 Das Energiekonzept von ecocoach steuert die Stromflüsse sowie die Gebäudetechnik und ermöglicht damit nachhaltiges Wohnen.

Smarte Steuerung
Mit der intuitiven Smart Home App haben die Bewohnerinnen und Bewohner stets alles im Griff. Die ecoOneClick-Software ermöglicht umfassende Darstellungen der Energieflüsse und darauf basierend fundierte Analysen für Investitionen, beispielsweise in eine Erweiterung von Photovoltaikflächen. Der Energieverbrauch kann sowohl auf Ebene der Wohnung als auch auf
Ebene der Liegenschaft spezifisch ausgewertet, visualisiert und abgerechnet werden. Die Elektroladestation ist in das Gesamtsystem integriert und sorgt dafür, dass die persönliche Energiewende auch ausserhalb der eigenen vier Wände Realität wird. Das ecocoach-System hat den Nachhaltigkeitsgedanken in seiner DNA, ermöglicht Gebäude mit maximalem Anteil erneuerbarer Energie und schafft neue Unabhängigkeit.

Skalierbares System
In Seewen SZ steht seit Anfang 2019 das Mehrfamilienhaus Bättigmatt 2 mit neun Miet- und Eigentumswohnungen mit einem errechneten jährlichen Energieverbrauch von 27’500 kWh. Das Mehrfamilienhaus ist als gesamtheitliches Energiesystem mit der ecocoach-Lösung realisiert. Die Photovoltaikanlage mit 64 kW produziert jährlich 54’000 kWh (Basis-Simulationsdaten). Das Augenmerk richtet sich auf die regionale Autarkie, entsprechend werden Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von 130 kWh und einer Wechselrichterleistung von 40 kW eingesetzt. Der ganzjährige autarke Betrieb der gesamten Überbauung wird durch eine Methanol-Brennstoffzelle mit 10’000-Liter-Speicher und fünf kW gewährleistet. Die Wohneinheiten und die Haustechnik werden durch Gebäudeautomation gesteuert und die Verbräuche digital gemessen, auch die Wärme aus dem regionalen Fernwärmenetz. Das gesamte Energiesystem ist mit der Gebäudeautomation inklusive Smart Home verbunden, und die Verbrauchsdaten werden verschlüsselt in einem Cloud-Portal für die Abrechnung bereitgestellt. Das Gesamtsystem mit Gebäudeintelligenz, Stromspeicher und drei Typ-2-Ladestationen mit 22 kW Ladeleistung sowie Abrechnungslösung für das ZEV liefert die ecocoach AG. Die gesamten Energiekosten für die Bewohnerinnen und Bewohner sind gleich hoch wie bei einem konventionellen Anschluss jedoch mit dem Mehrwert der Unabhängigkeit, der regionalen Autarkie.

Anmerkung
1) Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement: www.webnorm.ch/europäische%20normen/architekt/sia%20386.111/d/D/Product

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