Projektmanagement und Bauherrenvertretung für den Nachwuchs Campus für den FCB. Foto: danny waldner ag

Es braucht Erfahrung und Kompetenz, um Projekte zu betreuen, welche mit namhaften national und international tätigen Architekten realisiert werden. Das gilt aber auch für kleinere Projekte in der Schweiz. Die Zusammenarbeit, das Beauftragen und Steuern von und mit Planern, Architekten, Spezialisten und Experten ist bei dany waldner ag Alltag. Im folgenden Interview beleuchten wir die Herausforderungen.

Die Kernkompetenzen Ihres Unter­nehmens finden Anwendung in verschiedenen Tätigkeits­feldern und Sektoren. Das reicht von temporären Bauten über Generalplanung und Projektmanagement bis zum Bereich Projektbezogenes Qualitätsmanagement (PQM). Wie behalten Sie dabei den Überblick?
Es geht bei all diesen Projekten immer um die Aspekte Termin, Kosten und Qualität. Wir bearbeiten alle Projekte mit unseren «Projekt Management Tools», das heisst, wir können diese drei Aspekte auch beherrschen und steuern. Eines davon ist sicher das PQM (Projektbezogenes Qualitätsmanagement), welches wir als Methodik überall einsetzen und so Projekte erfolgreich entwickeln und abschliessen können.

Was hält diese Bereiche zusammen beziehungsweise welche Unternehmens­philosophie steckt dahinter?
Die Unternehmensphilosophie ist wichtig und wichtig sind auch die Methoden, die eingesetzt werden. Diese sind im ganzen Unternehmen gleich und werden für alle Projekte in ähnlicher oder projektspezifischer Art und Weise angewendet. Zudem sind die Leute, die bei uns arbeiten, ausschliesslich den Projekten und Projektzielen verpflichtet.

Können Sie uns ein Beispiel verraten?
Die Methoden kommen bei jedem Projekt zur Anwendung. Bei einigen Projekten in sehr ausgeprägter, umfangreicher Art und Weise. Das geht bis zur Anwendung von Arbeitsmitteln gemäss SIA Merkblatt 2007 (Qualität im Bauwesen), es kann aber auch in abgewandelter Form oder in kleinerer Portionierung angewendet werden. Das kommt immer auf die Aufgabenstellung an, auf die Phase im Projekt und auf die Komplexität des Projektes. Und je komplexer das Projekt ist, desto umfangreicher und detaillierter ist auch der Einsatz des PQM. Die besten Beispiele sind sicher komplexe Projekte, die lange dauern, die eine Vielzahl von Schnittstellen haben, in der Projektorganisation, aber auch in den Projektelementen, oder auch Projekte, die einen hohen Technisierungsgrad aufweisen. Ich spreche dabei von Spitälern, von Messezentren, von Kongresszentren, aber auch Forschungslabors. Dort vor allem ist PQM sinnvoll.

Wie gewährleisten Sie diese vielfältigen Anforderungen intern?
Wir sind darauf bedacht, sehr gut ausgebildete Leute einzustellen, die sich laufend fortbilden und sogar Zweitausbildungen absolvieren. Interne Ausbildung mit den Tools findet in unserer Academy statt.

Wo sehen Sie die Stärken Ihres Hauses?
Wir haben eine hohe Mitarbeiterzahl, die sehr fachkompetent, methodenkompetent und sozialkompetent ist, und diese Mitarbeiter verstehen es, sich intern ebenso unter­einander zu vernetzen. Unsere Teams sind sehr stark selbstorganisiert.

Was sind die wesentlichen Änderungen, die Sie in den letzten zehn Jahren erfahren haben?
Die Anforderungen an ein Gebäude sind auf normativer Ebene, aber auch auf funktionaler Ebene, immer anspruchsvoller geworden. Diese einzelnen Anforderungen haben immer mehr Schnittstellen zueinander. Für diese Schnittstellen gibt es in der Praxis meistens noch keine geeigneten Werkzeuge, um das Gelingen und die Erfüllung zu überwachen.

Können Sie das konkretisieren?
Ich spreche da von Zertifizierungen, von Prozessen innerhalb der Gebäude, von Erwartungen an Abläufe und an Dienstleistungsprozesse der Beteiligten, aber auch an die Qualität des Gebäudes selbst und an die Qualitäten der einzelnen Anforderungen in sich und der Schnittstellen. Das hat sich wesentlich geändert, und es wurde wesentlich mehr. Zudem ist eine Spezialisierung auf Planerseite eingetreten, einfach, weil es immer mehr wurde, die Anforderungen immer höher wurden, immer detaillierter, immer präziser, das heisst, automatisch sind mehr Personen, mehr Spezialisten in einem Projekt vertreten. Das PQM ist eine Methode, um diese Schnittstellen miteinander zu verknüpfen.

Sie sprechen das PQM an. Können Sie die Praxis skizzieren und die Herausforderungen für Ihr Büro benennen?
Das PQM gibt es schon lange, es ist eine sinnvolle Methodik gerade für Projekte, an denen viele Personen beteiligt sind, an denen viele Spezialisten arbeiten und an die es viele Anforderungen und einen hohen Anspruch an Funktionalität und Qualität gibt. Das PQM ist für solche Projekte heute und auch in Zukunft nicht mehr wegzudenken. Was es sicherlich noch braucht, sind griffige Anwendungen, es braucht auch mehr Schulungen für die Personen. Jetzt findet es mehrheitlich auf den Projekten direkt, «on the job», statt. Wir machen das für unsere Mitarbeiter in unseren Büros über Academy. Das ist sicherlich etwas, was wir bei der dany waldner ag noch weiter ausbauen werden, auch durch den Beizug von weiteren Experten. Es wäre aber sicher auch sinnvoll, wenn gewisse Aspekte des PQM auch an den entsprechenden Techniker- und Ingenieurschulen Eingang in den Lehrplan finden würden. Ein Projektleiter oder ein Projektsteuerer arbeitet per se schon mit der Methodik des PQMs. Das ist sicher schon einmal so gegeben und da gibt es ganz klare Dokumente, Vorgehensweisen, die dann am Markt aber immer noch sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Es ist sicherlich eine Herausforderung, dass die Tiefe des PQMs nicht überall und in allen Phasen gleich gehandhabt wird. Die Eigeninterpretationsmöglichkeit ist noch sehr hoch, was auch gut ist, denn das verhindert, dass man zu viel macht, wo es gar nicht nötig ist.

Wie sieht Ihr Vorgehen aus, wenn Sie ein Projekt beginnen?
Wir beginnen in unterschiedlichen Phasen, hier gilt das Motto: «Je früher, desto besser». Idealerweise machen wir bereits in der Planungsphase PQM, aber häufig wird das PQM erst im Verlauf der Realisierungsphase angewendet und da ist der erste Schritt eine Risikoanalyse, da es sich häufig um Schnittstellenprobleme handelt.

Welche Ziele haben Sie sich in den nächsten Jahren gesetzt? In welche Richtung sehen Sie die Entwicklung in Ihrer Branche?
Unsere Ziele richten sich nach den Anforderungen und Objektzielen unserer Kunden. Wir sind stark auf die Projekte unserer Auftraggeber fixiert und auf deren Zielsetzung. Die Ziele für die nächsten Jahre sind in Bezug auf PQM und generell Projektmanagement, einzelne Methoden griffiger zu machen, leichter anwendbar, auch in der Darstellung und Zusammenfassung und in der Überwachung des Resultats. Wir arbeiten weiter an der Digitalisierung und der fortwährenden Entwicklung unserer Software. Es macht keinen Sinn, Instrumente und Methoden anzuwenden und durchzuziehen, wenn sich dadurch nicht ein wirtschaftlich sinnvolles Resultat ergibt. An dem müssen wir sicherlich noch arbeiten, und hierfür werde ich mich auch die nächsten Jahre einsetzen.

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