pixabay.com © Pexels (CCO Creative Commons) / Open Space ist ein modernes Bürokonzept, das eine flexible Nutzung der Bürofläche ermöglicht.

Digitalisierung, Homeoffice, neue Berufe – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Damit verbunden, geraten auch die bisher bekannten Bürokonzepte unter einen starken Wandlungsdruck. Aber was bedeuten die aktuellen Entwicklungen für Büroräume und wie könnte das Büro der Zukunft aussehen?

Aktueller Trend in der Arbeitswelt: Flexible Arbeitsmodelle setzen sich durch
Die Krisenjahre 2020 und 2021 haben in der Arbeitswelt für Veränderungen gesorgt. Sie haben zum einen die Digitalisierung beschleunigt und zum anderen einen starken Aufschwung von mobilem Arbeiten und Homeoffice in der Schweiz mit sich gebracht.

Neue, flexiblere Arbeitsmodelle sind entstanden, die viele Unternehmen auch künftig fortführen wollen. Dabei handelt es sich meist um eine Kombination aus physischer und virtueller Zusammenarbeit. Ein Grund für dieses Umdenken dürfte die daraus resultierende Kostenersparnis sein, zum Beispiel bei Geschäftsreisen. So wird es nicht mehr erforderlich sein, dass Mitarbeiter wegen kurzer Termine Hunderte Kilometer reisen. Stattdessen wird man vermehrt auf Webinare und Onlinemeetings setzen. Das erhöht die Effizienz und hat zudem positive Auswirkungen auf die Umwelt.

Moderne Bürokonzepte der Zukunft: Von Smart Office bis Open Space
Diese Entwicklung hat unweigerlich zu einem Überdenken der bisherigen Bürokonzepte geführt. Das klassische Grossraumbüro wird es in der Zukunft vermutlich seltener geben. Stattdessen setzen Unternehmen schon heute eher auf Gruppen- und Kleinbüros und richten diese mit funktionalen und ergonomischen Büromöbeln ein. Diese müssen nicht teuer sein. Sie sind beispielsweise online im Büromöbel-Outlet erhältlich. Zur Grundausstattung eines smarten Büros zählen Büroschränke, -tische und -stühle, die durch moderne Technik ergänzt werden.

Aber werden traditionelle Bürokonzepte wie das Grossraumbüro wirklich komplett von der Bildfläche verschwinden? Hier ist die Kreativität der Unternehmen gefragt. Bereits vorhandene Bürokonzepte lassen sich umwandeln und an die neuen Anforderungen anpassen.

Open-Space-Bürokonzept
Eine moderne Form des Grossraumbüros ist beispielsweise das Open-Space-Bürokonzept. Die Arbeitsfläche ist hierbei in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt. Es gibt sowohl feste Schreibtische als auch Konferenzbereiche, Sofas, Sitzecken und Stehtische.

Ein so umfunktioniertes Grossraumbüro ist für alle Unternehmen interessant, die grossen Wert auf Kommunikation und Austausch legen. Das Prinzip Open Space bietet viele Vorteile für Kreative, die teils allein und teils im Team arbeiten. Das Konzept ist häufig bei Start-ups, Firmen, die im Bereich der Digitalisierung tätig sind, sowie Architekturbüros zu finden. Offene Bürokonzepte bieten den Mitarbeitern mehr Raum, um den eigenen Arbeitsplatz, aber auch ihre Arbeitsweise frei zu gestalten.

Smart Office (reversibles Büro)
Das sogenannte reversible Büro oder Smart Office ist in aller Munde. Mithilfe flexibler Büroelemente lässt sich die gemeinsam genutzte Bürofläche immer wieder neu an die entsprechenden Anforderungen anpassen. Die wichtigste Voraussetzung ist auch hier eine grosse Bürofläche.

Das Bürokonzept eignet sich für Unternehmen, in denen sich immer wieder neue Projekt- und Arbeitsgruppen in unterschiedlicher Stärke bilden. Innerhalb kurzer Zeit entsteht durch bewegliche Büroelemente wie

  • Leichtbauwände, Raumteiler oder Sichtschutzelemente,
  • Rollcontainer,
  • Hocker und Stühle sowie
  • höhenverstellbare Tische und Beistelltische

genau die Arbeitsumgebung, die das jeweilige Projektteam braucht. Zusätzliche Konferenzräume werden nicht benötigt. Da das reversible Büro in den Augen vieler Unternehmen ein zukunftsträchtiges Konzept ist, bieten bereits viele Neubauten gezielt die architektonischen Voraussetzungen für die Nutzung dieses Bürokonzepts.

Zellenbüro
Das Zellenbüro ist der Klassiker unter den Bürokonzepten, das wohl auch in Zukunft weiter Bestand haben wird. Bei diesem Konzept gehen von einem Mittelflur aus einzelne Büroräume ab. Das klassische Zellenbüro ist vorwiegend in der öffentlichen Verwaltung zu finden, da hier strikte Regeln zur Wahrung der Privatsphäre der Kunden eingehalten werden müssen.

pixabay.com © RonaldCandonga (CCO Creative Commons) / Kombi- und Gruppenbüros: Teamarbeit wird auch in Zukunft in Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.

Kombibüro und Gruppenbüro
Das Kombibüro und das Gruppenbüro sind moderne Bürokonzepte, die auf ein gemeinsames Zentrum mit gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Kopierräumen, Besprechungszimmern und Küchen setzen. Alle Mitarbeiter haben für das konzentrierte Arbeiten jedoch auch Rückzugsmöglichkeiten. Die einzelnen Arbeitsbereiche sind etwa durch Glaswände voneinander getrennt.

Dadurch geht es in einem Kombibüro insgesamt ruhiger zu als in einem klassischen Grossraumbüro. Den Mitarbeitern fällt es leichter, sich zu konzentrieren. Das Bürokonzept ist vor allem für Firmen geeignet, in denen sich Teamarbeit und Einzelarbeit abwechseln. In einer Werbeagentur arbeiten beispielsweise Texter, Grafiker und Programmierer teilweise allein und teilweise in kleinen Gruppen zusammen und haben so kurze Wege, um sich bei Bedarf auszutauschen.

Desk-Sharing-Bürokonzept
Desk Sharing ist ein besonders flexibles Bürokonzept, bei dem nicht jeder Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz zugeteilt bekommt. Stattdessen suchen sich die Mitarbeiter immer wieder einen freien Arbeitsplatz für ihre Arbeit aus.

Dieses moderne Bürokonzept eignet sich vor allem für Firmen, in denen die Besetzung ständig wechselt oder viele Teilzeitkräfte angestellt sind. Desk Sharing kommt häufig in Ingenieurbüros und im Bereich der telefonischen Beratung zum Einsatz. Aber auch andere Unternehmen entdecken das Bürokonzept aufgrund der besseren Auslastung der Arbeitsplätze zunehmend für sich. Das Desk-Sharing-Bürokonzept ermöglicht einen flexiblen Wechsel zwischen Präsenztagen und Homeoffice.

Co-Working
Co-Working ist ein weiteres Modell, das sich sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern immer grösserer Beliebtheit erfreut. Es handelt sich hierbei um Arbeitsplätze in einer Bürogemeinschaft, die Interessenten zu günstigen Preisen anmieten können. Zwar arbeiten die Co-Worker für sich, sie nutzen jedoch gemeinsame Räumlichkeiten mit sanitären Anlagen und Küchen. Die Infrastruktur vor Ort kann je nach Gestaltung des Co-Working-Spaces deutlich über diese Mindestausstattung hinausgehen.

Das Co-Working-Konzept eignet sich ideal für Freelancer und Start-ups, die flexibel arbeiten wollen. Aber auch wer die eigenen vier Wände von Zeit zu Zeit einfach mal verlassen möchte, profitiert davon. Damit verbunden ergibt sich ein weiterer Vorteil. Die Gemeinschaft ermöglicht es Gründern und selbstständig Tätigen, neue Kontakte zu knüpfen und sich so ein eigenes Netzwerk aufzubauen.

Fazit: Arbeitswelt und Bürokonzepte im Wandel
Die Arbeitswelt und mit ihr bekannte Bürokonzepte wie das Grossraumbüro befinden sich stark im Wandel. Zwar wird das klassische Büro nicht so schnell verschwinden. Es ist jedoch schon heute abzusehen, dass neue Arbeitsformen wie Homeoffice, Remote Work und agiles Arbeiten sowie flexible Bürokonzepte die Arbeitswelt der Zukunft bestimmen werden. Hiervon ist auch die Immobilienbranche betroffen. Dieser ist bewusst, dass es neue Innenarchitekturen brauchen wird, damit Unternehmen flexible und nachhaltige Bürokonzepte umsetzen können.