© SIA / Marie-Ange Farrell und Manuel Rossi, EPFL: Paris, Transit: plate-forme alimentaire du dernier kilomètre

Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) verleiht dieses Jahr zum zweiten Mal den Masterpreis Architektur. Heute wurden die besten acht Masterarbeiten ausgezeichnet. Mit dem Masterpreis stärkt der Verein die Beziehung zwischen den Ausbildungsstätten und den Planenden und fördert Architekturschaffende beim Berufseinstieg. Denn sie gestalten heute den nachhaltigen Lebensraum von morgen.

Rund 80 Gäste haben heute im «Le Nouveau Monde» in Fribourg der Preisverleihung des SIA Masterpreises Architektur beigewohnt. Endlich wurde das Geheimnis gelüftet, welche der acht Gewinnerprojekte einen der drei Preise, die je mit 3 000 Schweizer Franken dotiert sind, einheimsen konnten. Ausgezeichnet wurde das Projekt «Nobody is an Island» von Leslie Majer, die an der ETHZ ihren Master abgeschlossen hat. Einen weiteren Preis erhielten Marie-Ange Farrell und Manuel Rossi von der EPFL für ihr Projekt «Paris, Transit: plate-forme alimentaire du dernier kilomètre». Den dritten Preis und auch die Einladung, im nächsten Jahr als Jurymitglied des Masterpreises zu fungieren, erhielt Olga Cobuscean von der ETHZ mit dem Projekt «Hotel Național – Arriving back home». Die übrigen fünf prämierten Projekte erhielten als Anerkennung je 1 000 Schweizer Franken. Alle Projekte sind zu finden auf sia-masterpreis.ch.

VIELFÄLTIGE THEMENWAHL
Der SIA Masterpreis Architektur wurde 2022 neu konzipiert und dieses Jahr zum zweiten Mal nach neuem Modus durchgeführt. Das Konzept sieht vor, dass alle Hoch- und Fachhochschulen, die einen Masterabschluss in Architektur anbieten, ihre besten Abschlussarbeiten nominieren – jene Projekte also, die ihre Lehre und Forschung am besten repräsentieren. Insgesamt wurden per Ende Juli 32 Projekte ausgewählt. Die thematische Bandbreite reicht von typischen architektonischen Projekten, die sich mit Verdichtung im Bestand und Umnutzungen beschäftigen, über Arbeiten, die auf Landschaft und Umwelt fokussieren, bis hin zu ganz freien oder theoretischen Themen.

Auffallend ist, dass der klassische Neubau hier fehlt. Stattdessen setzen sich die Studierenden heuer wie bereits im vergangenen Jahr mit den Folgen des Klimawandels für unsere gebaute Umwelt auseinander und suchen nach Anpassungslösungen. Neben ökologisch fokussierten Arbeiten gibt es aber auch einen Trend zur Beschäftigung mit aktuellen gesellschaftlichen Transformationen wie Abwanderung, Armut, Leerstand und Identitätsverlust.

SCHWEIZER ARCHITEKTUR INTERNATIONAL GEDACHT
Mit dem Masterpreis Architektur macht der SIA auf das vielfältige Schaffen an den Schweizer Hochschulen und Fachhochschulen aufmerksam. Sie bilden heute die Architektinnen und Architekten von morgen aus, die in der Schweiz wie auch in der ganzen Welt arbeiten. Die diesjährigen Projekte zeigen, dass sich «Schweizer Architektur» gut rekontextualisieren lässt. So finden sich Arbeiten, die in Chișinău in der Republik Moldau, in Husum an der Nordsee oder in Paris angesiedelt sind. Dies ist nicht zuletzt ein Zeichen für das hochwertige qualitative Arbeiten an Schweizer Architekturschulen, die der SIA mit dem Masterpreis Architektur stärkt.

© SIA / Olga Cobuscean, ETHZ: Hotel National – Arriving back home

Alles zum SIA Masterpreis Architektur 2023 finden Sie hier:
www.sia-masterpreis.ch