Der PFC200-Controller als Herzstück der Kleinfernwirktechnik erfasst und übermittelt die Messwerte von zwei Trafostationen mit bis zu jeweils 15 Abgängen

Die dezentrale Einspeisung Erneuerbarer Energien sorgt für enorme Schwankungen in Ortsnetzstationen. Damit diese Störungen nicht zu einem unnötigen Ausbau des Verteilnetzes führen, hat Wago die Monitoringlösung Grid Gateway entwickelt. Diese gestattet ohne Programmieraufwand eine sichere Fernanalyse und schafft damit die Voraussetzung für Netzoptimierungen.

Gird Gateway hilft dabei, die Netzebene 6 / 7 zu Stabilisieren, die durch die
Einspeisung Erneuerbarer Energien zustehend ins Schwanken geraten

Die Monitoringlösung Grid Gateway hilft mittels digitaler Ortsnetzstationen dabei, die Leistungsfähigkeit von Spannungsnetzen zu beurteilen und so die Netzführung und den Netzbetrieb zu verbessern. Grid Gateway ersetzt hierbei ungenaue Annahmen und Abschätzungen in den Netzebenen 6/7 durch reale und genaue Messwerte und hilft damit Betreibern von Energieverteilnetzen, diese nachhaltig zu optimieren. Das Ergebnis sind unter anderem bessere Netzzustandsbewertungen, die Möglichkeit zur ressourcenschonenden Netzkoordination und ein effizienter Netzausbau.

Die Monitoringlösung eignet sich hierbei für die Digitalisierung bestehender sowie neuer Ortnetzstationen und ermittelt auf bis zu 80 Kanälen die Zustandsdaten, die adressatengerecht aufbereitet sowie sicher und sekundengenau übermittelt und aus der Ferne überwacht werden können.

Neben der Beurteilung der Netzqualität in Echtzeit ergeben sich weitere Vorteile für deren Betreiber. So kann beispielsweise der Asset-Manager durch Zugriff auf die gespeicherten Messwerte und einen digitalen Schleppzeiger die Wartungszyklen der Ortsnetzstation sehr viel präziser planen. Netzmeister werden indes schon aus der Ferne bei Wartungen und Fehlern im Netz auf die Situation vor Ort vorbereitet. Durch die Fähigkeit eines Fern-Updates von Softwaremodulen und Erweiterungen entfallen ausserdem zeitaufwendige Fahrzeiten.

Stéphane Rey, Produktmanager Smart Grid

Verschiedene Möglichkeiten des Datentransfers

Die Digitalisierung der Ortsnetzstationen bedarf keines sonderlichen Aufwands. Die hierfür erforderliche Messtechnik wird einfach am Transformator sowie den einzelnen Niederspannungsabgängen nachgerüstet. Dazu müssen lediglich 3- oder 4-Leiter-Messkarten integriert werden, die einfach und modular an die Kleinfernwirktechnik von Wago angereiht werden. Herzstück der Kleinfernwirktechnik ist ein PFC200-Controller. Diese speicherprogrammierbare Steuerung speichert, übermittelt und visualisiert die Messdaten dezentral direkt aus der Ortsnetzstation. Im maximalen Ausbau erfasst diese die Messwerte von insgesamt zwei Trafostationen mit jeweils 15 Niederspannungsabgängen.

Die Messwerte der Mittel- und Niederspannungsabgänge, des Transformators, der Stellungsmeldungen und Temperaturen können vor Ort in Form von CSV-Dateien gesammelt oder mittels IEC 60870-5-104 oder dem sicheren Telemetrie-Protokoll MQTTS an die Netzleittechnik übermittelt werden. Befehle und Sollwerte lassen sich ebenfalls empfangen und verarbeiten. Die Daten externer Messtechnik, wie zum Beispiel Kurzschluss-/Erdschlussrichtungsanzeiger oder Leistungsmessgeräte, lassen sich einfach über Modbus RTU auslesen.

Intuitive grafische Programmierung

Die Applikationssoftware Grid Gateway ist in der Handhabung denkbar einfach. Es muss kein aufwendiger Code geschrieben werden, da sich die Funktionen mittels intuitiver grafischer Programmierung definieren lassen. Ausserdem stellt die Applikationssoftware eine komfortable HTML5-Webvisualisierung bereit, welche die in den Ortsnetzstationen erhobenen Daten für verschiedene Nutzergruppen übersichtlich aufbereitet.

Die gesamte Parametrierung kann übersichtlich abgespeichert und bei Bedarf auf weitere Ortsnetzstationen aufgespielt werden. Dies erleichtert deren Inbetriebnahme und schafft zudem die Möglichkeit, bereits die Auslegung und Leistungsfähigkeit auf der Netzleittechnik zu simulieren, ohne dass die Feldseite angeschlossen ist.

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