Viele Gartenbesitzer wünschen sich Wasser im Garten. (© Winkler Richard Naturgärten)

Gärten sollten ein Ort sein, an dem Mensch und Natur im harmonischen Miteinander leben statt im ständigen Kampf. Für einen erfolgreichen Naturgarten ist das, was man nicht tut, genauso wichtig, wie das, was man tut. Wer aber denkt, ein Naturgarten wäre mit viel Arbeit und Aufwand verbunden, der irrt. Das Gegenteil ist eher der Fall: «Entspanntes Gärtnern» ist angesagt. Nicht jeder Strauch muss akkurat geschnitten und jedes Rasenstück perfekt getrimmt sein. Hier darf auch etwas einfach so wachsen, wie es will.

Früher bildeten Gärten den Gegensatz zur wilden, ungezähmten Natur. Sie waren ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Doch in Zeiten, in denen in unserer Landschaft kaum noch Wildnis zu finden ist, steigt bei vielen Menschen der Wunsch nach dem Unberührten, dem Sich-selbst-Überlassenen. Den antiautoritären oder auch Vagabunden-Garten nennen Landschaftsarchitekten eine solche naturnahe Fläche hinter dem Haus. Hier dürfen Pflanzen ihre Samen verbreiten und sich so einen Platz aussuchen, der ihnen die besten Bedingungen bietet. Besonders für schwierige Gartenbereiche, wie trockene und warme Standorte, bietet diese Methode viele Vorteile: Pflanzen, die sich hier von allein ansiedeln, benötigen weder viel Wasser noch grosse Nährstoffvorräte – trotz Blütenfülle brauchen sie wenig Pflege. Und auch unter ökologischen Gesichtspunkten hat eine solche Anlage einen unschätzbaren Wert, denn sie bietet vielen Vögeln und anderen Tierarten einen idealen Lebensraum.

Der Natur ihren Lauf lassen
Während Biodiversität heute weitum gefordert wird, nimmt sie in der Gestaltung der Gärten von Winkler Richard Naturgärten längst eine zentrale Rolle ein. Gärten, in denen heimische Pflanzen gedeihen, Bienen summen, Vögel zwitschern und Menschen ihre Seele baumeln lassen können. «Natur ist nicht das, was man baut, sondern das, was nach dem Bau im Garten von alleine passiert», sagt Peter Richard von Winkler Richard Naturgärten. Wer jetzt denkt, ein Naturgarten sei reine Wildnis, der irrt. Am Anfang gestaltet ihn der Landschaftsarchitekt, danach gestaltet ihn vor allem die Natur. «Innerhalb eines formalen Rahmens darf sich die Natur weitgehend frei entfalten», erklärt Peter Richard. Zudem ist ein Naturgarten immer ästhetisch und funktional. Eine Mauer ist zum Beispiel Sichtschutz, aber gleichzeitig auch ein Wohnort für Insekten und Eidechsen. Wichtig ist dabei, bei der Gartengestaltung möglichst viele der hiesigen Gewächse zu verwenden und diese nur minimal zurechtzuschneiden. Ein Naturgarten lebt und verwandelt sich mit den Jahreszeiten. Die Pflanzen tragen mal Blüten, mal Früchte. Bienen summen in der Wiese, Vögel sitzen im Geäst und zwitschern.

Für Badenixen und Freischwimmer
Flora und Fauna erfreuen sich beim natürlichen Gartenbau auch an einem Badeteich. Damit sich ein Teich harmonisch einfügt, muss die Topografie des Grundstücks berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, den Schwimmteich so zu platzieren, dass er vor neugierigen Blicken geschützt liegt. Wasserelemente, egal in welcher Form, sind jedoch immer Teil eines Gesamtkonzepts. Ziel ist, dass sich die Menschen im Garten geborgen fühlen – Klein wie Gross. Deshalb steht am Anfang jeder Gartenplanung eine eigene Gestaltungsidee. Eine Idee, die persönliche Wünsche mit dem Naturgartengedanken in Einklang bringt. Wie könnte man den Garten gliedern, um seinen Bewohnern Rückzugsmöglichkeiten und Raum zur Entfaltung zu bieten? Wo lassen sich Nischen und Sitzplätze schaffen, um den Garten aus einer anderen Perspektive zu erleben? Das sind Fragen, mit denen sich die Gartengestalter vor jeder Gartengestaltung auseinandersetzen. Höhenelemente, die Durchblicke gewähren und dennoch ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln, spielen dabei eine wesentliche Rolle. Dass mit diesen Gartenzimmern auch Lebensraum für Tiere geschaffen wird, ist sozusagen die natürliche Fortführung der Idee: Trockenmauern, Wildsträucherhecken und Raumteiler aus gestapelten Holzscheiten sind Orte, die von Insekten, Amphibien und Vögeln als Unterschlupf angenommen werden.

Schwimmteiche sind bei jedem Gartenentwurf der Glanzpunkt. Sie sind das ganze Jahr über ein Blickfang. Im Frühling, wenn die ersten Pflanzen spriessen und sich im Wasser spiegeln, im Sommer, wenn Libellen die Blüten umschwirren und selbst im Winter, wenn der Teich gefroren ist und Frost die Samenstände verziert. Die meisten Teichbesitzer fasziniert die Kombination aus einem ansprechend gestalteten Gartenzimmer und der Möglichkeit, sich dort zu erfrischen. Das kann ein Tauchbecken mit zwei Quadratmetern sein oder ein grösseres Becken zum Schwimmen. Einzige Bedingung ist, dass die Regenerationsfläche gleich gross wie die Badezone ist.

Viele Teichbesitzer schätzen es, die Natur im eigenen Garten beobachten zu können: Vögel, Amphibien und Insekten. Die «friedlichen» Insekten wie Libellen wohlbemerkt, denn Stechmücken gibt es kaum, da die Larven von anderen Tieren am Teich gefressen werden. In keinem Fall sollte man Laich mitnehmen und aussetzen, denn Kröten und Frösche sind meist an bestimmte Lebensräume gebunden. Mit etwas Geduld kommen Bergmolche, Grasfrösche, Teich- und Erdkröten ohnehin von alleine. Generell sind Schwimmteiche etwas für Müssiggänger, die im Garten am liebsten nur sein wollen. Hat man im Frühjahr die Pflanzen zurückgeschnitten und den Teich mit einem speziellen Sauger gereinigt, bleibt nichts mehr zu tun. Die Erfahrung zeigt, dass es Teichen umso besser geht, je mehr man sie in Ruhe lässt.

Upcycling für Gartenmöbel
Auch bei der Möblierung des Gartens kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Architekt und Segler Enrique Kahle hat mit dem Projekt «DVELAS» eine Outdoor-Linie lanciert, die Upcycling mit Design verbindet. Der Name des Labels ist Wortspiel und Programm zugleich: «Hecho de velas» bedeutet im Spanischen «aus Segeln gemacht». Und genau das ist die Idee, die hinter der Kollektion leichter, aber robuster Klappmöbel steht. Da der überwiegende Teil der ausgemusterten Segel noch bestens erhalten ist, können die DVELAS-Mitarbeiterinnen, meist ausgebildete Modedesignerinnen, im Schnitt zwei Drittel eines Segels retten. Sie breiten jedes Segel auf dem Boden aus und überlegen, welche Partien sich für welche Modelle eignen. Dabei achten sie besonders auf markante Muster, Zahlen, Nähte und Ösen, die jedes Möbel zum Einzelstück machen. Die zugeschnittenen Teile werden gewaschen, geglättet und anschliessend genäht, bevor sie auf Holzrahmen montiert werden. Somit werden Werkstücke geschaffen, die langlebige Materialien aus dem Schiffsbau mit Funktionalität und Ästhetik verbinden.

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