Um das duale Bildungssystem wird die Schweiz international beneidet. Ob Matur und Universität oder Lehre und Fachhochschule, viele Wege führen zum Ingenieurwesen. Seit der Einführung der Fachhochschulen 1998 sind diese einem permanenten Umstrukturierungsprozess ausgesetzt und stehen heute als unbestrittene Pfeiler in der Schweizer Bildungslandschaft da. Die Hochschulen stehen heute im Wettbewerb, nicht nur wenn es um Forschungsbeiträge geht, sondern auch was die Anzahl Studentinnen und Studenten anbelangt. Die Finanzflüsse sind so ausgelegt, dass mitunter die Anzahl Studierende darüber entscheidet, wie viel Geld eine Hochschule zur Verfügung hat.

Es liegt in der Logik der Sache, dass Fachhochschulen auf diversen Ebenen um Studentinnen und Studenten buhlen. Das reicht von klassischen PR-Massnahmen über moderne Unterrichtsgebäude bis hin zu hippen Ausbildungsgängen. Die Anforderungen an die Qualifikation der Studierenden dürften dabei gegenüber dem Druck nach Quantität ab und an hintenanstehen.

Nichtsdestotrotz wächst in der Planerbranche die Unzufriedenheit über die aktuelle Situation. Viele Unternehmen beklagen sich über die mangelnde Qualität der Absolventinnen und Absolventen, über fehlendes Grundlagenwissen und fehlendes Bauprozessverständnis. Diese müssen dann in den Unternehmen in Grundsätzlichem nachgebildet werden, obwohl sie ja eigentlich einen Tertiärabschluss haben. Steht da ein hippes Gefühlsmomentum über den trockenen Qualitätskriterien?

Die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen usic hat mitunter aus diesem Grund kürzlich eine Arbeitsgruppe Bildung ins Leben gerufen. Ziel dieser ist es, die Diskussion um die Ausbildungsqualität an den Fachhochschulen anzustossen und ohne Scheuklappen führen zu können. Es dürfen auch die Fragen nach der Anzahl und der sinnvollen Grösse einer einzelnen Schule gestellt werden. Unsere Mitglieder sind klar der Meinung, dass eine Verbesserung der Ausbildungsqualität dem Wohle der Studentinnen und Studenten, der Unternehmen und somit des Wirtschaftsstandortes Schweiz dient.

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