Die mehrfache Verwendung von Pflanzen in einer Gefäss-Serie wirkt sehr gestaltet. (Foto: Picturegarden | Rohner)

Wer die Tricks der Farbgestaltung kennt, kann mit Emotionen spielen. Das gelingt durch Pflanzen im Aussenraum insbesondere dann, wenn die Farben der Stauden oder Gräser aufeinander abgestimmt sind. Im Zusammenspiel ergeben sich spannende Gestaltungsmöglichkeiten – speziell am Hauseingang.

Bald ist die Zeit gekommen, den Hauseingang mit Pflanzen für die kalte Jahreszeit zu schmücken. Fach-Gartencenter und Gärtnereien bieten eine grosse Bandbreite an geeigneten Stauden, Gräsern und Gehölzen. Aus dieser Fülle die richtige Auswahl zu treffen, ist nicht einfach. Eine Hilfestellung, um die Pflanzen effektvoll im Gefäss zu kombinieren, kann der Farbkreis sein.

Wenn warmes Rot auf kühles Silber trifft oder Graublau auf Grün, lässt sich mit kontrastierenden oder harmonischen Gestaltungen spielen. Erstes erzeugt Spannung und ist lebendig, zweites wirkt ruhig und harmonisch. Beides kann mit Herbstblühern, immergrünen Gehölzen und Blattschmuckstauden umgesetzt werden. Als Basis dient die Farbe Grün. Sie steht für Frische, Lebendigkeit und Hoffnung, tut wohl und entspannt.

Dynamik erzeugen
Ein spannungsreicher Verlauf zwischen Dunkelpurpur und Violett gelingt mit dem polsterartig wachsenden Felsen-Fettblatt sowie der Fetthenne ‘Black Beauty’, die ungewöhnlich schwarz-rote Blätter besitzt. Fetthennen blühen erst spät im Jahr. Sind sie abgeblüht, bleiben ihre Samenstände über den Winter als Schnee-Spielfläche stehen. Die dramatischen Lila- und Rottöne machen sich besonders gut neben dem frischen Grün des Efeus, speziell bei weiss panaschierten Sorten. Gräser mit architektonischem Wuchs wie das Australische Fingergras erweitern das Ensemble punkto Blattstruktur. Auf Englisch heisst die Pflanze «windmill grass». Diesen Namen verdankt sie ihren an Windmühlen erinnernden Blütenähren, die bis zu 30 Zentimeter lang werden können. Ihr frisches Hellgrün harmoniert bestens mit den blau-grünen Blättern der Narrenkappe. Dieses ergänzt die Palette aus Lila, Grün und Purpur um eine weitere farbliche Nuance.

Modern und elegant
Reduzierter, aber sehr elegant wirkt der Kontrast aus Weiss und Grün. Gerade in schattigen Eingangsbereichen sind solche Türwächter überaus wirkungsvoll. Als Blattschmuckstaude ist das neue Kreuzkraut ‘Angel Wings’ ein Hingucker. Bis zu 20 Zentimeter lang können die samtig silberweissen Blätter werden, welche – die Sortenbezeichnung legt es nahe – an Engelsflügel erinnern. Um ihr gesamtes Potenzial zu entfalten, benötigen sie einen dunklen, ruhigen Hintergrund. Efeu, Immergrüne Fetthenne und Kleinwüchsige Koniferen wie die Kegelzypresse ‘Top Point’ sind perfekte Kübelpartner. Silberhelle Akzente setzt zudem das Silberkörbchen, auch als Stacheldrahtpflanze bekannt.

Farbe intensiv sehen
Lebhafter geht es bei Kombinationen aus Rot, Silber, Lila und Braun zu. Bei Besenheide, Silberkörbchen, Purpurglöckchen und Neuseeländischer Segge treffen kontrastierende Farbschemen aufeinander: strahlendes Orange auf kühles Silber, lebhaftes Rot auf erfrischendes Grün, helles Gelb auf dunkles Violett. Der Trick: Werden Komplementärfarben nebeneinander platziert, regt jede Farbe das Auge dazu an, die andere Farbe intensiver zu sehen. Das ist dann am wirkungsvollsten, wenn die Pflanzen in eine Serie baugleicher Gefässe gesetzt werden. Von der Farbe her sollten diese nicht zu aufdringlich sein, damit nichts von den Laub- und Blütenfarben ablenkt.

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