Aus rund 100 Nominierungen hat die Jury des Deutschen Architekturmuseums (DAM) 26 Projekte für die Shortlist zum DAM Preis 2020 ausgewählt. Die Themen beleuchten die Herausforderungen der Architektur, Verdichtung, nachhaltige Lösungen und hier besonders auffallend vorbildliche Bauten im ländlichen Raum. Wir stellen eine Auswahl optisch vor, bei denen wir überzeugt sind, dass sie auch in der Schweiz Anregungen auslösen.

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis für Architektur jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2020 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum vierten Mal vergeben.

Eine Expertenjury unter Vorsitz von Stephan Schütz (gmp Architekten von Gerkan Marg und Partner, Gewinner des DAM Preises 2019) bestimmte nun aus dem Feld der Longlist 26 Projekte für die engere Wahl der Shortlist zum DAM Preis 2020. Eine Auswahl von Bauten deutscher Architekten im Ausland kommt ausser Konkurrenz hinzu.

VORHERRSCHENDE TRENDS
Zu den dominierenden Aufgaben gehört nach wie vor der Wohnungsbau sowohl
als (nachverdichtender) Neubau als auch als Weiterbau oder Umnutzung von Bestandsbauten. Auffallend viele Bauten dieses Jahrgangs befinden sich im ländlichen Raum, wie der Wiederaufbau einer Hofstelle im Fränkischen, die Ergänzung einer Schlossanlage in Thüringen oder verschiedene Einfamilienhäuser. Auch Mittelstädte liefern interessante Antworten auf drängende Bauaufgaben wie der Ersatz eines Bürohauses durch ein gemischt genutztes Ensemble in Bielefeld. Zudem fielen einige interessante, hybrid genutzte Gebäude auf, wie die erste gewerbliche Baugruppe in Berlin oder ein für und mit Geflüchteten umgebautes Wohnhaus in München, das zugleich ein gastronomischer Ort und Begegnungsstätte geworden ist.

In die Longlist des DAM Preises nominiert wurden rund 100 Bauwerke aus Deutschland, die aus einer weitaus grösseren Liste stammen, an der auch erstmalig ein Beirat aus Experten beteiligt war. Dieser bestand aus Christian Holl, Florian Fischer, David Kasparek, Andreas Ruby und Ilka Ruby, Alexander Russ und Jörn Walter. Ausserdem wurden Projekte von den Architektenkammern der Länder Baden-Württembezrg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen vorgeschlagen. Grundsätzlich bestand für die Nominierung der Bauten keine Einschränkung auf eine bestimmte Bautypologie, Mindestgrösse oder Bausumme. Die nominierten Bauwerke für den DAM Preis 2020 sollten zwischen Ende 2017 und Frühjahr 2019 fertiggestellt sein.

Die öffentliche Bekanntgabe des Preisträgers und Verleihung des DAM Preises 2020 sowie die Eröffnung der Ausstellung mit dem Preisträgerprojekt und allen Bauten der Shortlist finden am 31. Januar 2020 im DAM statt. Zu diesem Anlass erscheint auch das «Deutsche Architektur Jahrbuch 2020» mit ausführlichen Besprechungen der Bauten aus der Shortlist und des Preisträgers.

www.dam-preis.de