Denken Sie beim Begriff «urban garden» an Brennnesseljauche oder Unkrautmeere? Dann liegen Sie falsch. Die «urban gardens» der jungen Generation bereichern auf vielfältige Weise unser alltägliches Stadtbild. Vor Cafés und Restaurants, inmitten von Einkaufsmeilen, vor der Haustüre oder hoch auf dem Dach finden wir sie – teils grossflächig und im Geist eines Schrebergartens, teils als Hochbeet mit Barbecue-Kräutern bepflanzt oder als Mini-Insektenweide vor dem Küchenfenster. Sie gehören ganz einfach zu unserem Alltag.

Haben sie sich also als Standard etabliert? Hoffentlich! Nur wenige Entwicklungen der letzten Jahre haben so positive Auswirkungen wie die grüner werdenden Städte. Mit der Insektenwiese auf dem Dach oder den blühenden Stauden auf Verkehrsinseln ist der ganze Themenkreis «Artenvielfalt» verbunden. Dass es um sie schlecht bestellt ist, wissen wir. Und dass die Wirkung eines mit Lavendel bepflanzten Balkontrogs nicht annähernd mit der eines renaturierten Flussbetts verglichen werden kann, wissen wir auch. Aber es ist ein Anfang. Und am Anfang steht immer die veränderte Wahrnehmung. Grünes ist schön, es bereichert die Lebensqualität, mindert die Sommerhitze in den Städten und filtert als Fassadengrün Giftstoffe aus der Luft. Grün ist Leben. Zudem verwandelt sich jedes Frühstück mit frisch geernteten Früchten oder Beeren vom Balkon zu einer vollwertigen Mahlzeit mit vielen Vitaminen und wertvollen Inhaltsstoffen.

Aber Pflanze ist nicht gleich Pflanze. Als Ferien-Souvenir mitgebrachte Mittelmeerpflanzen können gefährliche, teils meldepflichtige Krankheiten in sich tragen, denen die heimische Flora nichts entgegenzusetzen hat. Und selbst wenn das Olivenbäumchen und der Oleandersteckling gesund sind: Nicht an unser Klima angepasst, kränkeln sie in ihren Behältnissen und sterben schon bald ab. Selbst Treibhausware aus den grossen Zuchtzentren Europas bürgt nicht immer für den Erfolg. Was, wenn die Sorte aus Holland nicht mit unseren schweren Böden und nassen Wintern zurechtkommt?

Was bedeutet das in der Praxis? Es ist zum Vorteil aller, die sich bereits für einen Garten begeistern oder es in Zukunft tun werden, wenn sie sich an eine einfache Maxime halten. Sie lautet: Kauft dort, wo es wachsen soll. Mehrere Millionen Pflanzen tragen heute die Label «SUISSE GARANTIE» oder «Schweizer Pflanzen». Etliche Millionen mehr werden vor Ort, sei es in der kleinen Dorfgärtnerei in Naters oder der grossen Baumschule im Thurgau, von Schweizer Fachkräften in Schweizer Erde direkt für den Schweizer Markt produziert. Wer Zahnschmerzen hat, geht nicht zum Maurer, sondern zum Zahnarzt. Ebenso gibt es mit den Schweizer Gärtnereien und Fachgeschäften Spezialisten für Grünes. Diese Fachpersonen kennen die Bodenvorlieben der Pflanzen, ihren Wasserbedarf, wissen, wie schattig der Standort sein darf und wie viel Dünger es für ein gesundes Wachstum braucht. Sollen unsere Gärten und Balkone voller Leben und Vielfalt ergrünen, braucht es dieses Wissen. Und es braucht die Pflanzen, die direkt vor Ort aufgewachsen sind.

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